In der Parascha dieser Woche werden die Familie des Volkes vorgestellt. Dabei wiederholt sich immer wieder ein Muster: Es wird ein Name erwähnt, und dann aus diesem ein Eigenschaftswort mit bestimmten Artikel gebildet, zum Beispiel: "Chanoch, die chanochitische Familie." Raschi erklärt, dass im Originaltext dabei immer ein "Hej" voran- und ein "Jud" nachgestellt wird, also zum Beispiel "Chanoch - Hachanochi". Diese beiden Buchstaben formen auch einen der Namen G'ttes, denn G'tt wollte mit seinem Namen bezeugen, dass anders als die Gerüchte der anderen Völker vermuten ließen, alle im Volk von den Männern ihrer Mütter abstammten, und nicht von Ägyptern, die Jüdinnen vergewaltigt hatten. Doch weshalb beschäftigten sich die anderen Völker überhaupt mit derartigen Gerüchten?
Einst kam eine Abordnung von Knesset-Mitgliedern zu Rav Shteinman, um ihn zu fragen, weshalb Israel und seine Armee in den anderen Ländern so stark kritisiert und in den Dreck gezogen werden, wenn Israel doch die höchsten Anstrengungen unternimmt, unschuldige Opfer zu vermeiden und Kinder und Unbeteiligte zu schützen. Rav Shteinman erklärte, dass dies eine Konsequenz daraus ist, dass die verschiedenen Gruppen in Israel einander zu Unrecht beschuldigen und in den Dreck ziehen. So wann man sich verhält, so widerfährt einem auch von anderen. Die verschiedenen Gruppen in Israel, seien sie religiös, wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch oder ethnisch von den anderen unterschieden, kritisieren einander und werfen einander Dinge vor, die nicht zutreffen. Und genauso verhalten sich die anderen Völker dann auch zu uns: Sie werfen uns Dinge vor, die nicht zutreffen und ziehen uns in den Dreck.
Rav Shteinman bezog sich dabei auf die Parascha unserer Woche. Dort steht: "Pinchas, Sohn von Elasar, dem Sohn Ahrons dem Kohen wendete meinen Zorn von den Kindern Israels ab (...). Deshalb sage ich: Siehe, ich gebe ihm meinen Friedens-Bund." Am Ende der Parscha der letzten Woche tötete Pinchas, der Enkel Aharons, den Fürsten des Stammes Schimon, der seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt hatte und sündigte. Doch weshalb werden hier nun drei Generationen erwähnt, also nicht nur Pinchas und sein Vater, sondern auch der Großvater Aharon, obwohl Pinchas auch nur mit dem Vatersnamen ausreichend identifiziert gewesen wäre? Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas verschmäht und ihm wurde vorgeworfen, er hätte nur aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte besonders sensibel auf den Vorfall reagiert. Die Tora erwähnt deshalb auch die dritte Generation und führt an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Aharons war, denn dieser ist dafür bekannt, dass er "den Frieden liebte und den Frieden verfolgte." Die Konsequenz aus dem Lästern des Volks über Pinchas' vermeintlich unwürdige Herkunft war das Lästern der anderen Völker über eine unwürdige Herkunft des Volks, dem wie oben erwähnt von G'tt mit der Hinzufügung seines Namens widersprochen wurde, und genauso verhält es sich heute mit unserem Verhalten untereinander und der Meinung der anderen Völker über uns.
Unsere Aufgabe ist es, den Streit und die Vorwürfe untereinander zu beenden, sodass auch die Vorwürfe der anderen Völker aufhören und stattdessen uns nacheifern wollen, wie es im Buch Tehilim steht: "Wer ist wie dein Volk, eine vereinte Nation im Land."

 


 

Pinchas, Sohn von Elasar, Sohn Ahrons des Kohens wendete meinen Unwillen von den Kindern Israels ab (...). Deshalb sage ich: Siehe, ich gebe ihm meinen Friedens-Bund. Und ihm und seinen Nachkommen werde ein Bund ewigen Priestertums (...).

Am Ende der Parscha der letzten Woche tötete Pinchas, der Enkel Aharons, den Fürsten des Stammes Schimon. Dieser hatte seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt und mit ihr gesündigt. Damit beendete er eine Plage unter dem jüdischen Volk, bei der bereits zehntausende gestorben waren. Diese Plage war die Strafe für das sündhafte Verhalten vieler Männer aus dem Volk, die sich wie der Fürst des Stammes Schimon verhielten.
Pinchas erhielt daraufhin die Kohenwürde, die damals noch nicht erblich war, für sich und seine Nachkommen in alle Ewigkeit. Doch weshalb erhielt er für seine einmalige Tat einen derartigen, in alle Ewigkeit beständigen Lohn? Bekanntlich werden Sünden beziehungsweise guten Taten ein entsprechendes Maß an Bestrafung beziehungsweise Belohnung gegenübergestellt ("Mida keneged Mida").
Doch Pinchas hat nicht nur eine einmalige Tat gesetzt. Durch das Verhindern der Verbindung vieler Juden mit Nichtjüdinnen konnte er auch verhindern, dass viele nichtjüdische Nachfahren von Juden geboren würden, deren Nachfahren widerum in alle Ewigkeit keine Juden wären. So wie also seine Tat positive Auswirkungen in alle Ewigkeit hatte, musste er auch eine Belohnung für alle Ewigkeit erhalten - die Priesterschaft für sich und seine Nachkommen.
Und genauso wie Pinchas' Lohn ist natürlich auch der Lohn von jemanden, der einen Mitmenschen der Tora und den Mizwot näherbringt ein ewiger! 


Pinchas, Sohn von Elasar, dem Sohn Ahrons dem Kohen wendete meinen Zorn von den Kindern Israels ab (...). Deshalb sage ich: Siehe, ich gebe ihm meinen Friedens-Bund.

Pinchas, Sohn von Elasar, dem Sohn Ahrons dem Kohen wendete meinen Zorn von den Kindern Israels ab (...). Deshalb sage ich: Siehe, ich gebe ihm meinen Friedens-Bund.
Am Ende der Parscha der letzten Woche tötete Pinchas, der Enkel Aharons, den Fürsten des Stammes Schimon, der seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt hatte und sündigte. Doch weshalb werden hier nun drei Generationen erwähnt, also nicht nur Pinchas und sein Vater, sondern auch der Großvater Aharon?

Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas verschmäht und ihm wurde vorgeworfen, er hätte nur aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte besonders sensibel auf den Vorfall reagiert. Die Tora erwähnt deshalb auch die dritte Generation und führt an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Aharons war, denn dieser ist dafür bekannt, dass er "den Frieden liebte und den Frieden verfolgte."

Doch das bedeutet eigentlich gemäß der Überlieferung, dass Aharon sich darum sorgte, dass Frieden zwischen Mitmenschen und Ehepaaren herrschte. Auch dass er den Frieden verfolgte, ist in erster Linie eine intensivere Form des Frieden Liebens, er suchte den Frieden nicht nur, er verfolgte ihn geradezu mit ganzer Kraft. Doch wenn auch die Tat von Pinchas erlaubt und sogar gefordert war, ist nicht klar, welchen Bezug das zu Aharon hat. Wo finden wir bei Aharon die Eigenschaften, die seinen Enkel dazu brachten, den Fürsten und seine Geliebte zu töten? Er war doch viel eher dafür bekannt, auf Leute zuzugehen und sie so zur Tora näher zu bringen.

Doch "den Frieden verfolgen" kann auch wörtlicher verstanden werden: Es gibt Situationen, in denen man um Frieden zwischen den Menschen bemüht sein muss. Doch es gibt auch Situationen, in denen es richtig ist, Leute voneinander zu trennen, wenn ihre Gemeinschaft für einander und die Umwelt schlecht ist. Ein Beispiel aus der Tora dazu sind Datan und Awiram. Diese beiden wären für sich alleine gestellt nicht ein so großes Problem für das Volk gewesen. Doch ihr gemeinsames Handeln führte zu großen Problemen für das Volk. Auch ein Lehrer, der zwei gute Freunde, die gemeinsam den Unterricht stören, in der Klasse auseinandersetzt, zerstört hier bewusst eine enge Gemeinschaft, weil diese den Beteiligten und auch dem Umfeld schadet. Aharon liebte den Frieden, doch er wusste auch, dass es Situationen gibt, in denen man den Frieden geradezu verfolgen und zerstören muss.

Pinchas handelte also ganz im Sinne seines Großvaters Aharon, als er den Fürsten tötete, denn er verstand, dass hier nicht die Situtation war, zuzugehen und näher zu bringen, weshalb die Tora hier nicht nur seinen Vater erwähnt, sondern auch seinen Großvater, um besonders zu betonen, dass Pinchas ein Enkel Aharons war und auch seinen Weg fortsetzte. 


In der Parascha dieser Woche werden die einzelnen Stämme und die Familien, aus denen die Stämme bestanden aufgezählt. Als es zur Familie von Datan und Awiram kommt, wird auch die ganze Episode des Aufstands der beiden mit Korach und seiner Anhängerschaft zusammengefasst erneut berichtet. Raschi erklärt, dass dies ein Zeichen der Erinnerung und Warnung ist, damit kein Fremder mehr das Kohen-Amt in Frage stellen soll. Doch weshalb wird diese Warnung ausgerechnet an dieser Stelle ausgesprochen?

Die Parascha dieser Woche beginnt mit den Worten "Pinchas, Sohn von Elasar, Sohn von Aharons dem Kohen, wendete meinen Zorn von den Kindern Israels ab (...)"

Am Ende der Parscha der letzten Woche tötete Pinchas, der Enkel Aharons, den Fürsten des Stammes Schimon, der seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt hatte und sündigte. Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas verschmäht und ihm wurde vorgeworfen, er hätte nur aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte besonders sensibel auf den Vorfall reagiert. Die Tora erwähnt deshalb auch die dritte Generation und führt an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Aharons war. Aharon ist dafür bekannt, dass er "den Frieden liebte und den Frieden verfolgte."

Dieses Verschmähen von Pinchas war der Grund für die Rekapitulation der Episode von Korachs Aufstand. Das Volk beging wieder die Sünde, eine Führungspersönlichkeit zu verschmähen. Als Warnung und Hinweis, welche Gefahren dieses Verhalten in sich birgt, wird noch einmal die Sünde dieser Gruppe und ihre Strafe erwähnt.

Was genau bedeutet es eigentlich, dass Aharon den Frieden liebte und den Frieden verfolgte? Aharon sorgte sich darum, dass Frieden zwischen Mitmenschen und Ehepaaren herrschte, denn er liebte den Frieden. Doch was bedeutet es, den Frieden zu verfolgen? Einerseits ist das noch eine intensivere Form des Frieden Liebens, er suchte den Frieden nicht nur, er verfolgte ihn geradezu mit ganzer Kraft. Doch "den Frieden verfolgen" kann auch wörtlicher verstanden werden:

Es gibt Situationen, in denen man um Frieden bemüht sein muss. Doch es gibt auch Situationen, in denen es richtig ist, einen Feind, der einem böses tut, zu bekämpfen. Aharon liebte den Frieden sehr, doch diese Liebe hatte eine Grenze, nämlich wenn der Bund mit G'tt gebrochen wurde - dann bekämpfte und verfolgte er auch vermeintlich friedliches Verhalten, um den Frieden mit G'tt wieder herzustellen.

Pinchas handelte also ganz im Sinne seines Großvaters Aharon, als er den Fürsten tötete, weshalb die Tora hier nicht nur seinen Vater erwähnt, sondern auch seinen Großvater, um besonders zu betonen, dass Pinchas ein Enkel Aharons war und auch seinen Weg fortsetzte.


Pinchas, Sohn von Elasar, dem Sohn Ahrons dem Kohen wendete meinen Zorn von den Kindern Israels ab (...).

Am Ende der Parscha der letzten Woche tötete Pinchas, der Enkel Ahrons, den Fürsten des Stammes Schimon, der seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt hatte und sündigte. Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas vorgeworfen, dass er nur aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte besonders sensibel auf den Vorfall reagiert hatte. Deshalb führt die Tora an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Ahrons ist. Ahron ist dafür bekannt, dass er "den Frieden liebte und den Frieden verfolgte."

Ahron sorgte sich darum, dass Frieden zwischen Mitmenschen und Ehepaaren herrschte, denn er liebte den Frieden. Doch was bedeutet es, den Frieden zu verfolgen? Einerseits ist das noch eine intensivere Form des Frieden Liebens, er suchte den Frieden nicht nur, er verfolgte ihn geradezu mit ganzer Kraft. Doch "den Frieden verfolgen" kann auch wörtlicher verstanden werden:

Es gibt Situationen, in denen man um Frieden bemüht sein muss. Doch es gibt auch Situationen, in denen es richtig ist, einen Feind, der einem böses tut zu bekämpfen. Ahron liebte den Frieden sehr, doch diese Liebe hatte eine Grenze, nämlich wenn der Bund mit G'tt gebrochen wurde - dann bekämpfte und verfolgte er auch vermeintlich friedliches Verhalten, um den Frieden mit G'tt wieder herzustellen.

Pinchas handelte also ganz im Sinne seines Großvaters Ahron, weshalb die Tora hier nicht nur seinen Vater erwähnt, sondern auch seinen Großvater, um besonders zu betonen, dass Pinchas ein Enkel Ahrons war und seinen Weg fortsetzte.


Am Ende der Parscha der letzten Woche wird berichtet, wie Ahrons Enkel Pinchas  den Fürsten des Stammes Schimon, mit seiner midjanitischen Geliebten, die ihn zum Götzendienst verführte und die er in aller Öffentlichkeit in das Lager führte, tötet. Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas nach seiner Tat vorgeworfen, dass er aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte in diesem Fall nicht hätte eingreifen sollen.

Doch weshalb regte sich das Volk über Pinchas auf? Sahen sie nicht, dass sofort nach seinem Eingreifen die Plage, die bis dahin bereits 24.000 Leute dahingerafft hatte, aussetzte? Er handelte also offensichtlich richtig.

Aus einem ähnlichen Grund hat nicht Mosche selbst auf diesen Vorfall reagiert: Seine Frau war ebenfalls eine Tochter von Jitro, dem ehemaligen Götzendiener, die natürlich zum Judentum konvertiert ist. Der Fürst des Stammes Schimon kam vor dem besagten Ereignis zu Mosche und argumentierte, dass er eine midjanitische Geliebte habe, genauso wie Mosche sich eine midjanitische Frau genommen hat. Wenn Mosche ihn dann später getötet hätte, wäre ihm unter Umständen vorgeworfen worden, dass er nur aus persönlichen Gründen, wegen der Ehre seiner Frau, gehandelt hat, und nicht aus höheren Motiven aufgrund G'ttes Befehl.

Als man nun Pinchas fragte, wieso er den Fürsten getötet hatte, erklärte dieser, dass dies so von der Halacha vorgeschrieben ist. Doch als man dann fragte, wieso dann nicht auch Mosche gehandelt hat, erklärte er dessen persönliche Verbindung mit der Geschichte. Daraufhin warf man ihm wie gesagt vor, dass er selber durch seine Herkunft ebenfalls befangen war. Deshalb führt die Tora an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Ahrons ist und G'ttes Willen ausgeführt hat. Ahron ist dafür bekannt, dass er den Frieden liebte. Doch diese Liebe hatte eine Grenze, nämlich wenn der Bund mit G'tt gebrochen wurde. Die Tora bezeugt damit also, dass Pinchas ausschließlich handelte, um einen "Kiddusch Haschem" zu bewirken, und nicht aus persönlichen Motiven.

In der Parascha wird noch eine weitere Episode erzählt, aus der hervorgeht, wie vorsichtig man sein muss, um nicht in den Verdacht zu kommen, befangen zu sein:

Die Töchter von Zlofchad, der in der Wüste verstorben ist, ohne Söhne zu hinterlassen, verlangen von Mosche, den Anteil ihres Vaters am Land Israel zu erben. Bis dahin war nur das Gesetz bekannt, dass Söhne nach ihren Vätern erben. Das Volk wusste noch nicht, ob auch Töchter ihren Vater beerben können. Mosche brachte diese Frage vor G'tt, der entschied, dass in diesem Fall auch Töchter erben.

Es stellt sich die Frage, weshalb Mosche diesen Fall vor G'tt bringen musste, und die Antwort nicht bereits, wie die meisten anderen Halachot, vom Berg Sinai kannte.

In Wahrheit, wie der Wilnaer Gaon erklärt, wusste Mosche, was die Halacha in diesem Fall ist. Doch Mosche befürchtete, dass man ihm Befangenheit vorwerfen könnte, und wollte jeden Zweifel darüber, der zu Chillul Haschem geführt hätte, ausschließen. Denn die Töchter Zlofchads betonten bei ihrem Vorbringen an Mosche, dass ihr Vater nicht im Zuge des Aufstands von Korach, sondern wegen seiner eigenen Sünde verstorben ist. Mit anderen Worten: Er war nicht am Aufstand beteiligt, er war "auf Mosches Seite". Diese Tatsache hätte ihn parteiisch erscheinen lassen können. Um jeden Zweifel auszuschließen machte Mosche klar, dass das Urteil von G'tt und nicht von ihm selbst stammt.


Am Ende der Parscha der letzten Woche wird berichtet, dass Pinchas, der Enkel Ahrons, den Fürsten des Stammes Schimon, der seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt hatte, tötete. Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas vorgeworfen, dass er nur aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte besonders sensibel auf den Vorfall reagiert hatte, und dass sein brutales Verhalten von seiner zweifelhaften Herkunft herrührt. Deshalb führt die Tora an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Ahrons ist. Ahron ist dafür bekannt, dass er den Frieden liebte. Doch diese Liebe hatte eine Grenze, nämlich wenn der Bund mit G'tt gebrochen wurde. Die Tora bezeugt damit also, dass Pinchas ausschließlich handelte, um einen "Kiddusch Haschem" zu bewirken, und nicht aus persönlichen Motiven.

Aus einem ähnlichen Grund hat nicht Mosche selbst auf diesen Vorfall reagiert: Seine Frau war ebenfalls eine Tochter von Jitro, dem ehemaligen Götzendiener, die natürlich zum Judentum konvertiert ist. Hätte er sich dem Fürsten entgegengestellt, hätte dieser argumentieren können, dass er eine midjanitische Geliebte habe, genauso wie Mosche sich eine midjanitische Frau genommen hat.

In der Parascha wird noch eine weitere Episode erzählt, aus der hervorgeht, wie vorsichtig man sein muss, um nicht in den Verdacht zu kommen, befangen zu sein:

Die Töchter von Zlofchad, der in der Wüste verstorben ist, ohne Söhne zu hinterlassen, verlangen von Mosche, den Anteil ihres Vaters am Land Israel zu erben. Bis dahin war nur das Gesetz bekannt, dass Söhne nach ihren Vätern erben. Das Volk wusste noch nicht, ob auch Töchter ihren Vater beerben können. Mosche brachte diese Frage vor G'tt, der entschied, dass in diesem Fall auch Töchter erben.

Es stellt sich die Frage, weshalb Mosche diesen Fall vor G'tt bringen musste, und die Antwort nicht bereits, wie die meisten anderen Halachot, vom Berg Sinai kannte.

In Wahrheit wusste Mosche, was die Halacha in diesem Fall ist. Doch Mosche befürchtete, dass man ihm Befangenheit vorwerfen könnte, und wollte jeden Zweifel darüber ausschließen. Denn die Töchter Zlofchads betonten bei ihrem Vorbringen an Mosche, dass ihr Vater nicht im Zuge des Aufstands von Korach, sondern wegen seiner eigenen Sünde verstorben ist. Mit anderen Worten: Er war nicht am Aufstand beteiligt, er war "auf Mosches Seite". Diese Tatsache hätte ihn parteiisch erscheinen lassen können. Um jeden Zweifel auszuschließen machte Mosche klar, dass das Urteil von G'tt und nicht von ihm selbst stammt.


In der Parascha dieser Woche werden die einzelnen Familien innerhalb der Stämme aufgezählt. Mitten in der Aufzählung der Familien des Stammes Re'uven steht: "Und die Kinder Korachs starben nicht". Raschi erklärt dazu, dass sie zwar anfangs an der Rebellion ihres Vaters beteiligt waren, aber im letzten Moment in Gedanken Tschuwa machten.

Doch weshalb haben Sie überhaupt bei dieser Rebellion mitgemacht, und woher hatten Sie den Verdienst, schlussendlich, so kurz, bevor sie vom Erdboden verschluckt werden sollten, Tschuwa zu machen?

Wie gesagt, steht der Satz mitten in der Aufzählung der Familien des Stammes Re'uven. Raschi sagt dazu: "Wehe dem Bösen, wehe seinem Nachbarn." Das heißt, der negative Einfluss der schlechten Menschen aus dem Stamm Re'uven, allen voran Datan und Awiram, hat Korachs Söhne, die gleich nebenan lagerten, negativ beeinflusst.

Der Midrasch erzählt, dass Korachs Söhne einmal mit ihrem Vater im Zelt saßen, als Mosche, ihr Lehrer, an ihnen vorüberging. Sie waren in einem Dilemma: Mosche Rabenu, ihr Lehrer, stand, also mussten sie aufstehen. Damit hätten Sie aber ihren Vater, der saß, beschämt. Schlussendlich entschieden sie sich, aufzustehen. Dies war auch die richtige Entscheidung, denn mehr noch, als seinen Vater zu ehren, wie es die Tora befohlen hat, muss man die Tora selber, die dies befohlen hat, ehren, in dem man für seinen Lehrer aufsteht. In diesem Verdienst der Tora, über die in der Gemara auch steht, dass sie "schützt und rettet", hatten sie, obwohl sie weiter ihrem Vater in seine Rebellion folgten, später die Idee, im letzten Moment noch Tschuwa zu machen wodruch sie schlusslich den Propheten Schmuel, der mit Mosche und Aharon auf eine Stufe gestellt wird, als Nachfahren hatten.

Wir können aus der Episode der Söhne Korachs lernen, dass auch nur ein einzelner Gedanke schon der Beginn der Tschuwa sein kann, und wie wichtig es ist, Tschuwa zu machen.


Die Töchter von Zlofchat, der in der Wüste verstorben ist ohne Söhne zu hinterlassen, verlangen von Mosche, den Anteil ihres Vaters am Land Israel zu erben. Bis dahin war nur das Gesetz bekannt, dass Söhne nach ihren Vätern erben. Das Volk wusste noch nicht, ob auch Töchter ihren Vater beerben können. Mosche brachte diese Frage vor G'tt, der entschied, dass in diesem Fall auch Töchter erben.

Die Töchter von Zlofchat werden im Talmud als weise und gerechte Personen beschrieben.  Doch was ist die große Weisheit daran, sich für das Erbe seines Vaters zu interessieren?
Dazu muss man wissen, dass das Volk nach der Episode mit den zwölf Kundschaftern gar nicht nach Israe wollte. Doch die fünf Töchter Zlofchats schlossen sich diesem Trend nicht an und bestanden auf einem Anteil am Land Israel.
Außerdem war Zlofchat vom Stamm Menasche, dessen Anteil sowohl im Land Israel, als auch auf der anderen Seite des Jordan lag. Obwohl die zugeteilten Portionen außerhalb Israel wesentlich größer waren, bestanden seine Töchter auf einem Anteil im Land Israel selbst, und bewiesen so die Liebe zu einem Land, die von den meisten anderen damals nicht geteilt wurde.
Eine Mizwa ist besonders groß, wenn man sie trotz eines Umfelds tut, dass die Mizwa nicht erfüllt, oder sogar dagegen handelt. Die meisten Leute denken nicht selber nach, was der richtige Weg ist, sondern schauen zuerst, was andere tun. Nicht so Zlofchats Töchter: sie haben bewiesen, dass sie Erez Israel besonders lieben, indem sie dort leben wollten, als es die Mehrheit des Volkes nicht wollte.

Es stellt sich die Frage, weshalb Mosche diesen Fall vor G'tt bringen musste, und die Antwort nicht bereits, wie die meisten anderen Halachot, vom Berg Sinai kannte.
In Wahrheit wusste Mosche, was die Halacha in diesem Fall ist. Doch Mosche befürchtete, dass man ihn Befangenheit vorwerfen könnte, und wollte jeden Zweifel darüber ausschließen. Denn die Töchter Zlofchats betonen bei ihrem Vorbringen an Mosche, dass ihr Vater nicht im Zuge des Aufstands von Korach, sondern wegen seiner eigenen Sünde verstorben ist. Mit anderen Worten: Er war nicht am Aufstand beteilgt, er war "auf Mosches Seite". Diese Tatsache hätte ihn parteiisch erscheinen lassen können. Um jeden Zweifel auszuschließen machte Mosche klar, dass das Urteil von G'tt und nicht von ihm selbst stammt.


Am Ende der Parscha der letzten Woche tötete Pinchas, der Enkel Ahrons, den Fürsten des Stammes Schimon, der seine midjanitische Geliebte, die ihn zum Götzendienst verführte, in aller Öffentlichkeit in das Lager geführt hatte. Pinchas' Großvater mütterlicherseits war Mosches Schwiegervater Jitro, ein ehemaliger Götzendiener. Wie Raschi erklärt, wurde Pinchas vorgeworfen, dass er nur aufgrund seiner persönlichen Familiengeschichte besonders sensibel auf den Vorfall reagiert hatte. Deshalb führt die Tora an dieser Stelle besonders auf, dass er ein Nachfahre Ahrons ist. Ahron ist dafür bekannt, dass er den Frieden liebte. Doch diese Liebe hatte eine Grenze, nämlich wenn der Bund mit G'tt gebrochen wurde - dann bekämpfte er auch vermeintlich friedliches Verhalten, um den Frieden mit G'tt wieder herzustellen.

Pinchas handelte also ganz im Sinne seines Großvaters Ahron, und nicht etwas aufgrund unterdrückter Schuldgefühle wegen seines Großvaters Jitro. Für dieses mutige Agieren in G'ttes Namen wurde er mit dem vererblichen, also ewigen Priesteramt belohnt.

Ganz im Gegensatz dazu stehen die Midjaniterinnen, die die israelitischen Männer zur Sünde und zum Götzendienst verleiteten. Denn jemand, der einen anderen zur Sünde verleitet, ist in gewissem Sinn schlimmer als ein Mörder: Während ein Mörder jemanden das Leben auf dieser Welt nimmt, bringt einen ein Freund, der einen zu einer Sünde überredet, in extremen Fällen auch um Olam Haba, die kommende Welt, also um die ewige Existenz.


Die Töchter von Zlofchat, der in der Wüste verstorben ist ohne Söhne zu hinterlassen, verlangen von Mosche, den Anteil ihres Vaters am Land Israel zu erben. Bis dahin war nur das Gesetz bekannt, dass Söhne nach ihren Vätern erben. Das Volk wusste noch nicht, ob auch Töchter ihren Vater beerben können.

In der Tora steht daraufhin: "Und Mosche brachte ihren Rechtsanspruch vor G'tt."

Warum war die Frage an G'tt "ihr Rechtsanspruch"? Weshalb schreibt die Tora nicht zum Beispiel: "Mosche brachte diese Frage vor G'tt"?
In der Gmara steht, dass die Töchter von Zlofchat große Zaddikot waren. Es erhebt einen aber doch nicht zum Status eines Zaddik, wenn man Anspruch auf das Erbe seines Vaters erhebt!?

Das Verhalten der Töchter Zlofchats war etwas Einzigartiges: Zu dieser Zeit war die Stimmung - vor allem auch nach der Mission der 12 Kundschafter - dem Land Israel gegenüber sehr negativ. Dennoch verlangten die Töchter Zlofchats ihren Anteil. Offenbar brachte eine besondere Liebe zum Land Israel sie dazu, sich für das Land in einer Zeit zu interessieren, zu der das sonst keiner tat. Sie gelten daher als große Zaddikot, und deshalb wurde die Halacha bezüglich des Erbes von Töchtern auch durch sie bekannt und in ihrem Namen erwähnt.


Die fünf Töchter von Zlofchat, aus dem Stamm Menasche, beanspruchen nach dem Tod ihres Vaters, der keine Söhne hinterlies, die seinen Anteil am Land Israel erben könnten, dessen Anteil. Diesem Wunsch wird auch entsprochen. Die Gmara sagt, dass die Töchter das Land Israel besonders geliebt haben, weil sie wert darauf legten, einen Anteil am Land zu bekommen.

Aber das ist auf den ersten Blick nicht logisch: es kann auch sein, dass die Töchter von Zlofchat auf das Erbe besonderen Wert legen, damit sie ein Grundstück haben, auf dem sie leben können; es ist nicht zwigend, dass die speziell das Land Israel so liebten.

Es gibt dazu zwei Erklärungen. Erstens siedelte Menasche, der Stamm von Zlofchat, auf beiden Seiten des Jordan, also auch außerhalb Erez Israels. die Tatsache, dass die fünf Töchter auf einen Anteil im Land Israel wert legten, zeigt ihre besondere Liebe zu diesem Land.

Außerdem war der "Trend" zu dieser Zeit - das Volk befand sich noch in der Wüste - wieder nach Ägypten zurückzukehren, das Volk wollte nach der Episode mit den 12 Kundschaftern gar nicht nach Israel. Doch die fünf Töchter Zlofchats schlossen sich diesem Trend nicht an und bestanden auf einem Anteil am Land Israel.
Eine Mizwa ist besonders groß, wenn man sie trotz eines Umfelds tut, dass die Mizwa nicht erfüllt, oder sogar dagegen handelt. Die meisten Leute denken nicht selber nach, was der richtige Weg ist, sondern schauen zuerst, was andere tun. Nicht so Zlofchats Töchter: sie haben bewiesen, dass sie Erez Israel besonders lieben, indem sie dort leben wollten, als es die Mehrheit des Volkes nicht wollte.