Mechirat Chamez
Chamez kann ab Mittwoch bis Mittwoch, 5. April, 9 Uhr, bei Raw Pardess nach Terminvereinbarung (Tel.: 0676 840 111 200) und nach der Tefila, über Pessach verkauft werden.
Paraschat Hachodesch
Dieser Tora-Abschnitt wird immer am Schabbat vor Rosch Chodesch Nissan bzw. am Schabbat Rosch Chodesch Nissan gelesen. Der Abschnitt beschreibt den Jahresanfang laut der Tora mit dem Monat Nissan. Das Vorlesen sollte die jüdische Gemeinde auch an das bevorstehende Pessachfest und zur Zeit des Heiligen Tempels an die damit verbundene Pilgerfahrt nach Jerusalem erinnern.
Wajikra
Es rief den Mosche und sprach G'tt zu ihm (...)
Raschi: Jeder Ansprache (...) ging ein Ruf voran, ein Ausdruck der Liebe.
Diese ungewöhnliche Formulierung, dass G'tt Mosche rief, ist die einzige derartige in der ganzen Tora. Raschi erklärt, dass jeder Ansprache G'ttes an Mosche ein solcher Ruf als Zeichen der Liebe zu ihm voranging. Er wird an dieser Stelle nur das einzige Mal ausdrücklich erwähnt.
Andere Kommentatoren sehen diesen Ruf G'ttes in Zusammenhang mit dem Ende der vorwochigen Parascha: Dort wird beschrieben, dass Mosche das Mischkan nicht betreten konnte, da die Wolke G'ttes auf ihm ruhte. Nun wurde er gerufen, sodass er es wieder betreten konnte.
Anhand dieser Begebenheit lernt man, dass man nur irgendwohin kommen soll, wenn man gerufen wurde. Wurde man nicht eingeladen, soll man auch nicht kommen.
Die Gemara in Masechet Gitin 57b erzählt die Begebenheit, als einmal Mensch eine große Feier veranstaltete, und zu dieser seinen Freund Kamza einladen ließ. Der Bote irrte sich aber und lud den Bar-Kamza ein, der aber ein Feind des Gastgebers war. Während der Feier bemerkte dieser den unerwünschten Gast und forderte ihn auf, die Veranstaltung sofort zu verlassen. Bar-Kamza bot zunächst an, für seine Kosten aufzukommen, später sogar die gesamten Kosten der Feier zu übernehmen, man solle ihm nur die Schmach ersparen, hinausgeworfen zu werden. Doch der Gastgeber blieb hart und in der Folge schwärzte Bar-Kamza die Juden bei der römischen Führung an, was in weiterer Folge zur Zerstörung des zweiten Tempels führte. Die Gemara leitet diese Geschichte mit den Worten ein: "Wegen der Episode mit Kamza und Bar-Kamza wurde der Tempel zerstört." Doch weshalb wird Kamza hier hineingezogen? Er war ja nichteinmal anwesend! Man könnte den Gastgeber beschuldigen, oder Bar-Kamza, oder auch die anwesenden Gelehrten. Was war Kamzas Anteil?
Der Brisker Raw erklärt, dass man wissen muss, dass man eingeladen ist, wenn ein guter Freund eine große Feier macht. Wenn man also zur Hochzeit von Kindern des besten Freundes keine Einladung erhält, sollte man wissen, dass es sich nur um einen Irrtum handeln kann, und soll hingehen. Hätte Kamza die kleine Kränkung überwunden, dass er nicht persönlich eingeladen wurde, und wäre zur Feier gegangen, hätte sich der Gastgeber über ihn sehr gefreut. Dann hätte ihn die Anwesenheit des Feindes nicht mehr so bedrückt, und es wäre womöglich nicht zur Zerstörung des Tempels gekommen.
Doch dies ist scheinbar ein Widerspruch zum eben aus der Parascha Gelernten!
Tatsächlich muss man hier sein Hirn und sein Herz einsetzen, und abschätzen, ob man zu einer Veranstaltung eingeladen ist, oder ob man auf eine ausdrückliche Einladung wartet. Handelt es sich zum Beispiel um eine kleine Feier eines Freundes, sollte man eher nur kommen, wenn man eingeladen wird. Veranstaltet aber der beste Freund eine große Feier, bei der viele Leute zugegen sind, kann man problemlos davon ausgehen, dass man nur aufgrund eines Irrtums nicht persönlich eingeladen wurde.
Wajakhel-Pekude
In der Parascha dieser Woche wird die Spendenaktion zum Aufbau des Mischkan abgebrochen, nachdem bereits ausreichend Material gespendet wurde. Der Or Hachajim thematisiert, weshalb die Aktion abgebrochen wurde und nicht stattdessen mit den überschüssigen Spenden eine Reserve für Raparatur- und Renovierungsarbeiten angelegt wurde.
Nach einer Erklärung begann das "Erev Rav", eine Gruppe von Angehörigen verschiedener Völker, die sich den Juden beim Auszug aus Ägypten angeschlossen hatten, und die für viele der Probleme in der Wüste verantwortlich waren. Von diesen Leuten wollte man keine Spende annehmen - sie sollten diesen Verdienst nicht haben, am Bau des Mischkan beteiligt gewesen zu sein. Nach einer anderen hätte sich niemand sicher sein können, dass seine konkrete Spende tatsächlich für den Aufbau verwendet wurde, und nicht nur im Lager zur Reserve liegt. Dies hätte Leute unglücklich machen können, weshalb darauf verzichtet wurde, mehr Spenden entgegenzunehmen.
Der Gerrer Rebbe, betont, dass der Mischkan eine Sühne für die Sünde mit dem Goldenen Kalb war. Das Problem bei dieser Sünde war nicht, dass das Volk wirklich an die Götze glaubte. Sie konnten nur nicht damit umgehen, keinen greifbaren Vermittler zu G'tt zu haben, weshalb sie das Kalb gossen. Da sie also mehr wollten, als benötigt wurde, nämlich einen Vermittler zusätzlich zu G'tt, bestand auch die Sühne darin, dass sie nur genau das spenden sollten, was gefordert war, und nicht mehr.
In diesem Sinne interpretierte der Chason Isch auch den halachischen Grundsatz "(Im Falle einer Kollision einer Pflicht mit einem Verbot ist) Bleib-passiv-und-mach-nichts besser" mit etwas anderer Zeichensetzung neu: "Bleib passiv, und mach nichts besser (als erfordert)."
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