Pessach
Der Rema erwähnt den Brauch, am Schabbat Hagadol am Nachmittag die Haggadah zu lesen. Der Gaon von Wilna widerspricht dem, da wir auch in der Haggadah selber sagen, dass sie genau am Pessach-Abend, und nicht davor, gelesen werden soll.
Die Besonderheit dieses "großen" Schabbats liegt darin, dass an ihm den Juden befohlen wurde, jeweils ein Schaf anzubinden, um es einige Tage später G'tt zu opfern. Da Schafe die Götzen der Ägypter waren, mussten die Juden davon ausgehen, dass es zu großen Protesten oder auch Gewalt kommen konnte. Immerhin wurden ihre Heiligtümer beschämend behandelt. Doch das Wunder einige Tage später, als die Schafe tatsächlich geschlachtet und gegessen wurde, und dennoch die Ägypter nicht eingriffen, war um einiges größer. Weshalb wird dann speziell das Wunder des Schabbats vor Pessach betont?
Es liegt in der Natur des Menschen, dass das Wunder, als die Ägypter nicht eingriffen, als ihre Götzen in den jüdischen Häusern festgebunden wurden, einen starken Eindruck machte, an den sich das Volk in den kommenden Tagen aber gewöhnte. Als die Schafe nun geschlachtet wurden, war dies sicher ein großes Wunder. Doch die Aufregung und Begeisterung im Volk war beim ersten Wunder am Schabbat wesentlich größer. Damit markiert dieser Schabbat ein großes Wunder - enthält aber auch Kritik daran, dass wir Wunder nach einer gewissen Zeit als gegeben betrachten und nicht mehr richtig schätzen.
Der Sederabend mit seinen Symbolen und Ritualen gibt uns aber die Möglichkeit, die Wunder von neuem wertzuschätzen und als so groß wahrzunehmen, wie sie wirklich sind.
Schabbat Hagadol
Der Schabbat vor Pessach wird Schabbat Hagadol – der Große Schabbat genannt. An diesem Schabbat - in jenem Jahr am 10. Nissan - wählte jedes Familienoberhaupt des noch in Ägypten versklavten Volkes Israel ein Lamm, um es am 14. Nissan als erstes Pessachopfer darzubringen. Dies stellte eine immanente Gefahr für die Israeliten dar, da das Lamm in Ägypten als Gottheit verehrt wurde. Nichtsdestotrotz wurde den Kindern Israel kein Leid angetan, G’tt verhinderte das Eingreifen der Ägypter für volle vier Tage, an denen das Lamm erst beiseite genommen und zum Opfer erkoren wurde.
Tasria-Mezora
Diesen Schabbat wird aus insgesamt vier Sifrej Torah gelesen. Zuerst die Parascha dieser Woche, Tasria. Anschließend ein Abschnitt für Rosch Chodesch, da diesen Schabbat der 1. Nissan ist. Dann wird Paraschat Hachodesch gelesen, wie oben beschrieben wurde. Am Ende der Tefila wird dann auch noch, so wie täglich von 1. bis 12. Nissan, ein Abschnitt gelesen, in dem die Opfer der Stammesfürsten bei der Einweihung des Mischkan beschrieben sind.
In der Parascha der Woche geht es um einen spirituell verursachten Ausschlag namens Zara'at. Eine Sorte dieses Ausschlags ist, anders als die anderen, nicht weiß, sondern besteht aus einem dünnen gelben Haar. Der Rambam beschreibt dieses Zeichen für einen Zara'at-Ausschlag genauer: Es handelt sich um ein Haar mit goldgelben Farbton, das dünn und auch kurz ist. Wenn das gleiche Haar lange ist, handelt es sich nicht um den unreinen Zara'at-Ausschlag.
Die verschiedenen Zara'at-Ausschläge gehen auf insgesamt sieben verschiedene Sünden zurück. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten genannte ist Laschon Hara, Üble Nachrede. Doch zum Beispiel auch Blutvergießen, Falschschwören, Unzucht, sowie Geiz gehören in diese Gruppe.
Die Merkmale der verschiedenen Ausschläge deuten ihre Ursachen an, wie es auch mein Vater in seinem Buch beschreibt: Das goldgelbe Haar steht für Reichtum. Wenn es nun kurz ist, steht das für einen Reichen, der alles nur bei sich behält. Ein langes Haar hingehen steht für einen Reichen, der sein Vermögen mit anderen teilt. Dieses Haar ist daher kein Zeichen für Zara'at.
Zutritts- und Maskenregeln
Kinder unter 10 Jahren können eine MNS-Maske statt einer FFP2-Maske tragen.
Für Kinder bis 6 Jahren gibt es keine Maskenpflicht.
Achtung: Offene Fenster - Trotz der niedrigen Außentemperaturen ist es notwendig, einige Fenster offen zu halten, um für frische Luft im Beit Knesset zu sorgen.
Seite 1 von 2