Der Segen, der dem Volk versprochen wird, wenn es in den Wegen G'ttes geht, besteht aus Regen, Erträgnissen von Bäumen und Feldern, von Wein und Brot, kurz gesagt: aus Aufschwung für die Landwirtschaft.
Die Flüche, die anschließend für den Fall angedroht werden, dass das Volk den Weg G'ttes verlässt, enthalten dagegen viel mehr als nur Nachteile für die Landwirtschaft. Weshalb sind die Segensversprechungen auf die Landwirtschaft beschränkt und erstrecken sich nicht auf andere Güter und Wohltaten?
Der Segen des Reichtums ist ein sehr gefährlicher, da Reichtum eine Große Versuchung darstellt. Mit zunehmendem Reichtum kann das Verhalten und Benehmen leiden, wodurch dann der Segen in Wahrheit zum Fluch wird. Doch die Tora will uns einen Segen geben, der zu mehr G'ttesfurcht führt. Und der einzige Reichtum, der nicht die Gefahr beinhaltet, zum Fluch zu werden, sondern sogat die G'ttesfurcht vermehrt, ist der landwirtschaftliche Segen. Obwohl wir immer von G'ttes unmittelbarer Führung abhängig sind, vergessen oder verdrängen wir das oft. Doch ein Landwirt, dessen Existenz von der richtigen Abfolge der Jahreszeiten und von rechtzeitigem Regen, von der Sonne und anderen Umwelteinflüssen abhängig ist, ist sich der g'ttlichen Führung immer bewusst und fürchtet G'tt. Deshalb sind diejenigen, die die Felder bearbeiten meist besonders gläubige Menschen. Die Tora verspricht uns also einen Segen, aber einen solchen Segen, der nicht zur Versuchung führt, sondern zu mehr G'ttesnähe.

 


Wenn ihr mit meinen Vorschriften geht, und meine Mizwot haltet und sie ausübt...

Das Halten und Ausüben der Mizwot wird explizit erwähnt. Es stellt sich daher die Frage, was mit dem Gebot "mit den Vorschriften zu gehen" gemeint sein kann. Raschi erklärt, dass man sich mit der Tora beschäftigen soll. Die Kommentatoren, unter anderem der Or Hachajim, beschäftigen sich mit der Frage, weshalb die Tora davon spricht, mit den Vorschriften zu "gehen", und nicht zum Beispiel schreibt: "Wenn ihr meine Vorschriften lernt." Die Gemara in Masechet Sota erklärt, dass eine Sünde den Verdienst einer Mizwa aufheben kann, nicht jedoch den Verdienst des Tora-Lernens. Das heißt natürlich G'tt behüte nicht, dass man Sünden begehen kann, wenn man lernt, aber der Verdienst des Lernens bleibt auf jeden Fall erhalten. Ein Beispiel dafür ist Elischa ben Awuja, der vom Glauben abfiel und schlimme Sünden beging. Nach seinem Tod wurde im himmlichen Gericht über ihn geurteilt. Ins Paradies konnte er wegen seiner Sünden keinesfalls kommen, doch aufgrund des vielen Toralernens konnte er auch nicht ins Gehinom geschickt werden, denn wie wir auch hier sehen: Keine Sünde kann das Lernen der Tora entwerten. In diesem Sinn kann die Formulierung am Anfang der Parascha dieser Woche verstanden werden: Der Verdienst des Lernens der Tora geht mit dir und begleitet dich auch nach dem Tod in der kommenden Welt. Man lernt also nicht nur die Tora, sondern sie geht auch mit einem, und in der kommenden Welt werden wir uns über jeden Schiur freuen, an dem wir teilgenommen haben, und jedem, den wir verpasst haben, nachtrauern.


Wenn ihr mit meinen Vorschriften geht, und meine Mizwot haltet und sie ausübt...

Das Halten und Ausüben der Mizwot wird explizit erwähnt. Es stellt sich daher die Frage, was mit dem Gebot "mit den Vorschriften zu gehen" gemeint sein kann. Raschi erklärt, dass man sich mit der Tora beschäftigen soll. Die Kommentatoren, unter anderem der Or Hachajim, beschäftigen sich mit der Frage, weshalb die Tora davon spricht, mit den Vorschriften zu "gehen", und nicht zum Beispiel schreibt: "Wenn ihr meine Vorschriften lernt." Die Gemara in Masechet Sota erklärt, dass eine Sünde den Verdienst einer Mizwa aufheben kann, nicht jedoch den Verdienst des Tora-Lernens. Das heißt natürlich G'tt behüte nicht, dass man Sünden begehen kann, wenn man lernt, aber der Verdienst des Lernens bleibt auf jeden Fall erhalten. Ein Beispiel dafür ist Elischa ben Awuja, der vom Glauben abfiel und schlimme Sünden beging. Nach seinem Tod wurde im himmlichen Gericht über ihn geurteilt. Ins Paradies konnte er wegen seiner Sünden keinesfalls kommen, doch aufgrund des vielen Toralernens konnte er auch nicht ins Gehinom geschickt werden, denn wie wir auch hier sehen: Keine Sünde kann das Lernen der Tora entwerten. In diesem Sinn kann die Formulierung am Anfang der Parascha dieser Woche verstanden werden: Der Verdienst des Lernens der Tora geht mit dir und begleitet dich auch nach dem Tod in der kommenden Welt. Man lernt also nicht nur die Tora, sondern sie geht auch mit einem, und in der kommenden Welt werden wir uns über jeden Schiur freuen, an dem wir teilgenommen haben, und jedem, den wir verpasst haben, nachtrauern. 


In der Parascha dieser Woche verspricht die Tora für den Fall, dass wir uns an die Gebote halten, dass "eure Regen in ihrer Zeit" kommen werden. Raschi erklärt, dass das zum Beispiel bedeutet, dass es Freitag Abend regnen wird, wenn alle zu Hause sind und der Regen keinen stört.  Doch die Kommentatoren wundern sich, weshalb es in Anbetracht der Wichtigkeit des Regens für das Volk und das Land so wichtig ist, dass niemand sich daran stört, im Regen nass zu werden.
Zu Jom Kippur, am heiligsten Tag des Jahres, betrat der Kohen Gadol, der heiligste Mensch das Kodesch Kodaschim, den heiligsten Ort der Welt und betete unter anderem dafür, dass die Gebete der Reisenden, den Regenfall, der sie bei ihren Reisen stören könnte zu verhindern, nicht erhört werden sollen. Dies war notwendig, da das Gebet der Reisenden so bedeutend sein konnte, dass kein Regen im Land fiel und die Landwirtschaft litt, weil die Reisenden nicht gestört werden wollten. In diesem Sinn ist der Segen nach Raschis Erklärung zu verstehen: Der Regen wird am Freitag Abend kommen, wenn keine Reisenden unterwegs sind, die erfolgreich für sein Ausbleiben beten könnten.
Zur Zeit des Ari (Raw Jizchak Lurja, 16. Jahrhundert) fiel in Zfat einmal sehr lange kein Regen und auch Gebete und Fasten halfen nicht. Der Ari fragte im Traum nach dem Grund für die Dürre und erfuhr, dass es eine Witwe gab, deren Dach Risse hatte und die sehr intensiv dafür betete, dass kein Regen fallen solle, da sonst ihr Haus überschwemmt würde. Das Gebet dieser Witwe verhinderte für die ganze Stadt den Regen, trotz der Gebete und des Fastens vieler bedeutender Menschen im Gefolge des Ari!
Eine andere Erklärung bezieht sich auf eine Stelle in der Gemara im Traktat Rosch Haschana. Wenn das Volk zu Rosch Haschana Tschuwa macht, wird es im Zustand beurteilt, den es nun hat. Wenn nun das himmlische Gericht für das kommende Jahr viel Regen zuspricht, das Volk später aber nicht den hohen geistigen Status zu Rosch Haschana halten kann, gäbe es mehrere denkbare Folgen. Der Regen könnte ausbleiben, was aber nicht möglich ist, da eine vom Himmel gewährte Wohltat nicht zurückgenommen werden kann. Es könnte wie versprochen Regen fallen, doch das wäre unverdient. Deshalb wird zwar Regen fallen, aber an Orten und zu Zeiten, zu denen er nicht gebraucht wird oder sogar schadet.
Im umgekehrten Fall gibt es ein vergleichbares Problem. War das Volk zu Rosch Haschana auf keiner hohen Stufe und wird ihm deshalb nicht viel Regen zugesprochen, verbessert es sich dann aber und macht Tschuwa, würde ihm dennoch nicht mehr Regen zustehen, denn das Urteil zu Rosch Haschana ist bindend. Doch entsprechend dem Pasuk wird der wenige Regen dann so präzise an den Orten und zu den Zeiten fallen, an denen er gebraucht wird, dass auch der wenige Regen "in seiner Zeit" wirkt, als gäbe es Regen im Überfluss. 


In Paraschat Bechukotaj steht ein Segen für das jüdische Volk, wenn es den Wegen G'ttes und der Tora folgt. Es wird Frieden im Land Israel herrschen, das Land wird fruchtbar sein und G'tt wird unter den Juden weilen. Für den Fall, dass das Volk den Wegen G'ttes und der Tora aber nicht folgt, beschreibt die Tora eine Vielzahl an schrecklichen Konsequenzen. Doch ist das tatsächlich der richtige Weg - für Wohlverhalten eine Belohnung zu versprechen aber für Abweichung eine Bestrafung anzudrohen? Ist es nicht auch in der Erziehung besser, statt einer Bestrafung schlicht keine Belohnung zuteil werden zu lassen?

Doch in Wahrheit handelt es sich weder beim Segen um eine Belohnung noch bei den Flüchen um eine Bestrafung. G'tt hat Adam die Welt übergeben und daran nur eine Bedingung geknüpft: Alles in dieser Welt ist für dich, achte nur darauf, nichts zu zerstören. Wenn wir den Wegen G'ttes und der Tora folgen, ergeben sich daraus viele positive Dinge, doch das ist keine Belohnung, genauso wie die negativen Ereignisse beim Nicht Befolgen der Gebote keine Bestrafung sind. Vielmehr ist beides nur die Konsequenz, die sich daraus ergibt, dass wir die Gebote einhalten und damit G'ttes Bedingung, die Erde zu hüten, wie wir sie übernommen haben, erfüllen.


In Paraschat Bechukotaj steht ein Segen für das jüdische Volk, wenn es den Wegen G'ttes und der Tora folgt. Es wird Frieden im Land Israel herrschen, das Land wird fruchtbar sein und G'tt wird unter den Juden weilen. In diesem Zusammenhang erwähnt die Tora, dass die Juden ihr Brot zur Sättigung essen werden. Doch weshalb soll ausgerechnet das Brot zur Sättigung dienen, und nicht andere Speisen?

Von der Tora aus sind wir nur verpflichtet Birkat Hamason zu sagen, wenn wir satt sind. Unsere Weisen haben angeordnet, dass wir es auch dann sagen sollen, wenn wir das Mindestmaß von einem "Kesajit" gegessen haben. Es gibt Leute, die versuchen zu vermeiden, in die Situation zu kommen, Brot zu essen und sich davon zu sättigen. Sie essen bewusst ganze Mahlzeiten ohne Brot, denn sie wollen vermeiden, Hände waschen zu müssen und das vergleichsweise lange Birkat Hamason zu sagen. Das ist natürlich halachisch in Ordnung, man tut damit nichts Verbotenes. Allerdings zeigt man auch keine Freude über die Tora und die Gebote, die G'tt uns gegeben hat, wenn man vor einer Mizwa "flieht". So ein Verhalten ist zwar korrekt, aber es ist für G'tt kein Grund, uns einen besonderen Segen zuteil werden zu lassen. Wenn wir aber die Mizwot mit Freude erfüllen, wenn wir unser Brot essen und uns damit sättigen, und dann mit Freude Birkat Hamason sagen, segnet uns G'tt mit den erwähnten Dingen.


Die Parascha dieser Woche beginnt mit den Worten: "Wenn ihr mit meinen Vorschriften geht, und meine Mizwot haltet und sie ausübt..." Das Halten und Ausüben der Mizwot wird explizit erwähnt. Es stellt sich daher die Frage, was mit dem Gebot "mit den Vorschriften zu gehen" gemeint sein kann. Raschi erklärt, dass man sich mit der Tora beschäftigen soll. Die Kommentatoren beschäftigen sich mit der Frage, weshalb die Tora davon spricht, mit den Vorschriften zu "gehen", und nicht zum Beispiel schreibt: "Wenn ihr meine Vorschriften lernt."

Das Lernen der Tora und die genaue Kenntnis ihrer Vorschriften sind Voraussetzungen für das richtige Einhalten der Gebote. In diesem Sinn kann entsprechend der Erklärung von Raschi der Passuk so verstanden werden: Erst wenn ihr euch mit der Tora beschäftigt, sie lernt, könnt ihr zum Ausüben meiner Gebote übergehen.

Eine andere Erklärung vergleicht das Lernen der Tora mit dem Lernen in anderen Wissensbereichen. Jemand, der ein berühmter Arzt, ein erfolgreicher Anwalt oder ein angesehener Wissenschafter ist, kann dennoch charakterliche Schwächen haben und sich unmoralisch verhalten. Das Lernen der Tora unterscheidet sich davon: Jemand, der sich intensiv mit der Tora beschäftigt und sie lernt wird von ihr beeinflusst und verbessert dadurch seine Charaktereigenschaften. Die Tora sagt uns also, dass wir die Tora lernen sollen, und mit ihrem positiven Einfluss durchs Leben gehen sollen.


Die Parascha dieser Woche beginnt mit den Worten: "Wenn ihr mit meinen Vorschriften geht, und meine Bestimmungen einhaltet, und sie tut (...)"

Mit dem Einhalten der Vorschriften sind die Verbote gemeint und mit dem Tun die Gebote. Doch was ist mit der zusätzlichen Bedingung gemeint, dass man "mit(G'ttes) Vorschriften" gehen muss?

Raschi erklärt, dass man mit der Tora beschäftigt sein muss (um die Gebote und Verbote einhalten zu können.)

Interessant ist in diesem Zusammenhang der Ausdruck "gehen". Das spielt einerseits auf die Lernenden und Lehrer an, die von Stadt zu Stadt ziehen, um woanders Tora zu unterrichten, oder auch um an einem anderen, renommierteren Ort zu lernen.

Dieser Ausdruck spielt aber auch auf eine Eigenschaft des Menschen an: Wir gehen, wenn wir nicht aktiv etwas anderes tun, dorthin, wohin wir gewöhnt sind zu gehen. Das erkennt man, wenn man übersiedelt, und dann instinktiv am Heimweg die falsche Abzweigung in Richtung alter Wohnung nimmt. Die Beine tragen den Menschen gewissermaßen dorthin, wohin er es gewöhnt ist. So sagt auch König David in den Tehilim: "Ich überlegte meine Wege und meine Beine brachten mich ins Lehrhaus zurück." Damit meinte er, dass er, wenn er nicht darauf achtete, von seinen Beinen ins Beit Midrasch gebracht wurde, weil das der Ort war, an den er zu gehen gewohnt war.


Die Parascha dieser Woche beginnt mit dem Satz: "Wenn ihr entsprechend meiner Vorschriften geht, und meine Mizwot haltet und sie ausübt." Das Halten und Ausüben der Mizwot wird explizit erwähnt. Es stellt sich daher die Frage, was mit dem Gebot "entsprechend der Vorschriften zu gehen" gemeint sein kann. Raschi erklärt, dass man sich mit der Tora beschäftigen soll.

Das Wort "Chok", "Vorschrift", das in diesem Passuk vorkommt, bezeichnet eigentlich eine bestimmte Art von Geboten, nämlich jene, die man nicht logisch erklären kann. Ein Beispiel dafür sind die Kaschrut-Bestimmungen oder die Regeln der rituellen Reinheit. Wir halten diese Mizwot nur, weil sie uns so von G'tt befohlen wurden. Im Gegensatz dazu stehen Mizwot wie das Verbot zu stehlen, die von den meisten Menschen auch ohne ein Gebot der Tora eingehalten würden.

Wenn man diese Bedeutung des Wortes "Vorschrift" mit der Erklärung von Raschi verbindet, kommt man zu einer wichtigen Botschaft, die uns dieser Passuk beibringt: Man muss sich mit Tora beschäftigen, und die Bestimmungen genau lernen, damit man die Mizwot einhalten kann. Aber man soll nicht lernen, um die Gründe für die Mizwot zu lernen, um dann zu entscheiden, welche Mizwot man einhält, weil man sie versteht, und welche nicht.


In der zweiten Parascha, die diese Woche gelesen wird, kommen Verfluchungen vor, die das Volk ereilen werden, wenn es sich nicht an den Weg der Tora halten wird. Unter anderem steht in der Parascha: "Ich lasse eure Heiligtümer zerstören und nehme eure Opferwohlgerüche nicht mehr auf." Der zweite Teilsatz scheint überflüssig zu sein: Wenn es keine Heiligtümer mehr gibt, gibt es auch keine Opferdarbringungen, also auch keinen Wohlgeruch.

In der Gemara steht, dass man an der Stelle des Tempels in Jerusalem an sich auch ohne einen Opferaltar Opfer darbringen könnte. Doch G'tt ergänzte im Fluch , dass die Opfer, beziehungsweise ihre Wohlgerüche, nicht angenommen werden würden. Es gibt allerdings ein Opfer, auf das dies nicht zutrifft: Das Pessach-Opfer. Bei diesem ging es vor allem um den Verzehr, und nicht so sehr um die Opferungszeremonie. Deshalb war es auch nicht von Wohlgerüchen begleitet, und kann daher auch ohne bestehenden Tempel dargebracht werden. Und tatsächlich geschah das noch Jahre nach der Zerstörung des Zweiten Tempels - so lange, wie es dem Volk noch möglich war, sich für eine Opferbringung entsprechend rituell zu reinigen.

Und so finden wir in diesem Vers des Fluches auch zwei tröstende Elemente:
1. Der Tempel wird zerstört werden, aber es wird weiterhin möglich sein, Opfer zu bringen.
2. Die Opfer werden von G'tt nicht angenommen werden - aber das Pessach-Opfer benötigt das nicht und kann weiterhin dargebracht werden.


Die Parascha dieser Woche beginnt mit den Worten: "Wenn ihr in meinen Vorschriften geht, und meine Gebote einhaltet..." Normalerweise würde man die Formulierung "in G'ttes Vorschriften gehen" als Einhalten der Gebote interpretieren. In diesem Vers steht aber direkt danach ausdrücklich, dass die Gebote eingehalten werden müssen. "Wenn ihr in meinen Vorschriften geht" muss daher eine andere Bedeutung haben.

Man soll die Religion nicht nur im Beit Knesset und am Schabbat-Tisch leben. Die Tora befiehlt uns mit diesem Satz: Auch wenn ihr in der Welt geht, und nicht in den Synagogen sitzt, sollt ihr euch an G'ttes Vorschriften halten. Wir können daraus lernen, dass korrektes Verhalten und Befolgen der Gebote keine örtlichen oder zeitlichen Grenzen kennt. Auch im Urlaub, am Arbeitsplatz oder auf der Universität müssen wir "in G'ttes Vorschriften gehen."


In Paraschat Bechukotaj steht ein Segen für das jüdische Volk, wenn es den Wegen G'ttes und der Tora folgt. Es wird Frieden im Land Israel herrschen, das Land wird fruchtbar sein und G'tt wird unter den Juden weilen. Anscheinend verspricht die Tora hier eine Belohnung für die Einhaltung der Mizwot. In der Gmara steht aber, dass es auf dieser Welt keinen Lohn für die Erfüllung von Mizwot gibt.

Es gibt einen Unterschied zwischen rein geistigen Mizwot, und solchen, die mit einer körperlichen Anstrengung verbunden sind. Für erstere erhalten wir auf dieser Erde tatsächlich keinen Lohn. Aber der Segen in unserer dieswöchigen Parascha will uns sagen, dass das jüdische Volk für körperliche Anstrengungen bei der Erfüllung von Mizwot bereits auf dieser Welt eine Belohnung erhält.


Die dieswöchige Parascha beginnt mit folgendem Segen: "Werdet ihr nach meinen Gesetzen gehen und meine Gebote halten und tun, so werde ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen. (...) Und ihr sollt genug Brot haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen. Ich will Frieden geben in eurem Lande. (...) Denn ich bin der Haschem, euer G'tt, der euch aus Ägypten geführt hat (...)."

G'tt beschreibt, wie er die Juden belohnen wird, wenn sie sich an seine Gebote halten. Doch in welchem Zusammenhang steht der letzte Satz, "denn ich bin Haschem, euer G'tt, der euch aus Agypten geführt hat"?

Raschi erklärt uns, dass G'tt uns damit sagen will: so wie Er uns aus Ägypten führen konnte, mit allen mit dem Auszug zusammenhängen Wundern, so kann er auch dieses Versprechen erfüllen, und uns diesen Segen zu teil werden lassen.

Eine andere Erklärung besagt, dass wir damit davor gewarnt sein sollen, bei allem Wohlstand, den wir bekommen, Haschem nie zu vergessen, denn er ist es, dem wir diesen Segen zu verdanken haben.

Man könnte die Frage stellen: Wann gab es denn schon so eine Situation? Wann konnte das Jüdische Volk das erleben? Der letzte Satz gibt uns auch darauf eine Antwort: Schon beim Auszug aus Ägypten lebten wir in Frieden und Sicherheit, wir brauchten uns nicht um Unterkunft und Verpflegung kümmern. Seit dieser Zeit gab es immer wieder Epochen des Segens.

Und so wird es auch zur Zeit des Maschiach sein!