Jedes zehnjährige Kind weiß heute, wer Jitro war und welche Bedeutung er für das jüdische Volk hatte. Insbesondere die Parascha, die nach ihm benannt ist, trägt dazu bei, dass man sich in alle Ewigkeit an ihn erinnern wird. 
Doch auch nach Korach, der eine Rebellion gegen Mosche führte, ist eine Parascha benannt. Wie hat er verdient, dass man sich ewig an ihn erinnern wird, wenn auch in einem negativen Zusammenhang?
In der Gemara wird berichtet, dass man von den Nachfahren von Haman in Bnei Brak Tora gelernt hat. Und wer war dies zum Beispiel? Rabbi Meir, der berühmte Tanna, der im gesamten Talmud immer wieder vorkommt und dem die Halacha oft nicht folgt, weil seine Kollegen der Tiefe seiner Argumentationen nicht folgen konnten. Wie hat Haman diesen Verdienst erworben, dass einer der wichtigsten Gelehrten des Talmud von ihm abstammt?
Wir werden nicht nur danach beurteilt, was wir tun oder nicht tun, sondern auch danach, was wir verursachen. Haman wollte alle Juden vernichten, und hat damit bewirkt, dass das ganze Volk fastete, betete und die Tora erstmals vollkommen aus freien Stücken annahm. Außerdem verursachte er sogar, dass viele Nichtjuden sich dem jüdischen Volk anschließen wollten. Dieser große Verdienst hat, trotz seiner schlimmen Pläne, gereicht, dass Rabbi Meir sein Nachfahre wurde.
So verhielt es sich auch mit Korach, der gegen Mosche rebellierte und seine g'tteserwähltheit, und damit auch den g'ttlichen Ursprung der Tora, leugnete und schlussendlich vom Erdboden verschluckt wurde. Trotz seiner schlimmen Taten verursachte er doch zu einer Stärkung des Glaubens an den g'ttlichen Ursprung der Tora und und diesem Verdienst wurde eine Parascha nach ihm benannt und sein Name wird daher für Ewig in Erinnerung bleiben.

 


Im Zuge des Aufstands von Korach und seinem Gefolge wendet sich Mosche an zwei der Rädelsführer, Datan und Awiram, um den Konflikt mit ihnen zu lösen. Doch obwohl sie von Mosche eingeladen werden, weigern sie sich, zu ihm zu kommen.
Doch weshalb hat sich Mosche, der immerhin mit Engeln streitete und mit G'tt direkt sprach, überhaupt dazu herabgelassen, mit Datan und Awiram, die immerhin für alle Streitereien und Probleme des Volks seit dem Auszug verantwortlich waren, zu sprechen. Raschi erklärt, dass uns dies lehrt, dass man einen Streit nicht bestehen lassen darf. Um den Streit zu beenden sprach Mosche auch mit Leuten, die immer nur Zwist säen.
Doch die beiden waren nicht immer nur Problemkinder: In Ägypten waren sie zwei der Vorarbeiter, die vom Pharao eingesetzt wurden, um die Juden durch Schläge zum Arbeiten anzutreiben. Doch wie alle anderen Vorarbeiter verweigerten sie dies und wurden daraufhin anstatt der Arbeiter geschlagen.
Mosche redete mit den beiden, da man nie die positiven Dinge vergessen darf, die jemand geleistet hat. Sie sorgten zwar für Probleme, aber sie waren auch bereit für andere zu leiden und in diesem Verdienst sprach Mosche direkt mit ihnen, obwohl diese nur Schlechtes im Sinn hatten.
Auch in der Parascha der kommenden Woche werden wir lernen, dass die Wasserversorgung unterbrach, nachdem Miriam verstorben war. Dies liegt daran, dass der Brunnen, der das Volk bisher mit Wasser versorgte, das Volk in Miriams Verdienst begleitete, da diese viele Jahre zuvor ihr Leben riskierte, und ihren kleinen Bruder Mosche, der im Fluß trieb, bewachte. Dieses Verhalten wurde ebenfalls nicht vergessen und in diesem Verdienst hatte das Volk noch Jahrzehnte später Wasser zu trinken.


Im Zuge der Auseinandersetzung mit Korach bittet Mosche G'tt: "Wende dich nicht zu ihrer Huldigungsgabe!" Er verlangt also von G'tt, nicht auf die Gebete von Korach und seiner Gefolgschaft zu hören. Doch welchen Zweck soll so eine Bitte haben? Wenn es Korach zusteht, wird Mosches Gebet nichts ändern, und wenn es Korach nicht zusteht, wird sein Gebet ohnehin nicht erhört werden und es bedarf keiner Bitte Mosches, die Gebete nicht zu erhören.
Es gibt viele Situationen, in denen jemand etwas will, das nicht gut für ihn ist. So kann jemand unbedingt einen bestimmten Schidduch wollen, weil er ihn für den richtigen hält, oder er will eine ganz bestimmte Wohnung, die ihm ideal erscheint. Doch G'tt weiß, was gut für uns ist und gewährt den Wunsch unter Umständen nicht. Das heißt nicht, dass zum Beispiel der Schidduch schlecht ist, er passt nur einfach nicht. Oder die Wohnung ist zwar sehr gut und schön, aber man würde mit den Nachbarn permanent streiten und hätte keine ruhige Minute.
Wenn man aber mit aller Kraft aus tiefstem Herzen für etwas betet, kann es passieren, dass es einem doch gewährt wird, selbst wenn es eigentlich nicht gut für einen ist. 
Deshalb bitten wir beim Segnen des neuen Monats um "ein Leben, in welchem unsere Herzenswünsche zum Guten erfüllt werden." Wir wollen, dass unsere Wünsche erfüllt werden, aber nur, wenn das auch zu unserem Guten ist. Denn ohne diesen Zusatz könnten auch Wünsche erfüllt werden, die für uns nicht gut sind, wenn wir aus tiefstem Herzen beten. Das kann man mit einem Kind vergleichen, dass schreit und tobt, weil es eine Süßigkeit bekommen möchte, die die Eltern nicht erlauben wollen. Auch wenn die Eltern wissen, dass es für das Kind schlecht ist, werden sie unter Umständen nach einer Zeit zustimmen, wenn das Kind so standhaft danach verlangt.
Korach wollte Mosche stürzen, er wollte selbst der Anführer sein. Dafür betete er aus tiefstem Herzen, und es wäre denkbar gewesen, dass sein Gebet erhört wird, was zu einem Aufstand im Volk geführt hätte. Schließlich war auch Korach ein Talmid Chacham und laut dem Midrasch war das Volk durchaus gespalten. Während einige Mosche und einige Korach unterstützten, standen viele auf der Seite und beobachteten, wer diese Auseinandersetzung gewinnen würde. Daher war es notwendig, dass Mosche darum bat, das ausnahmsweise auch dieses Gebet Korachs auf keinen Fall erhört wird. 


Raschi stellt die Frage, wie Korach, der eigentlich klug war, überhaupt auf so eine Torheit gekommen war, Mosches Führung anzuzweifeln.
Der Kozker Rebbe erklärt, dass es Menschen gibt, die es ihrem eigenen Verdienst zuschreiben, wenn ihnen etwas gutes widerfahren ist. Oft wissen diese Menschen nicht, dass ihnen das Gute im Verdienst anderer Leute geschehen ist. Sie schätzen zum Beispiel ihre Frau gering, nicht ahnend, dass sie alles Gute, das ihnen zuteil wird, ihrer Frau zu verdanken haben. 
Als Mosche am Berg Sinai war, um die Tora zu empfangen, berichtete G'tt ihm von der Sünde des Volkes mit dem Goldenen Kalb und befahl ihm sofort, wieder herabzusteigen. G'tt vermittelte Mosche damit, dass er als Vertreter des Volkes in dessen Verdienst am Berg Sinai war, um die Tora zu empfangen. Als das Volk sündigte, verdiente es das nicht mehr, weshalb Mosche sofort herabsteigen musste.
Korach, der ein Prophet war, hat in einer Prophezeihung gesehen, dass einer seiner Nachfahren der Prophet Schmuel sein wird, dem eine größere Wichtigkeit als Mosche und Aharon zusammen zugeschrieben wird. Er ging davon aus, dass er anscheinend selbst so wichtig war, um so einen Nachfahren zu verdienen. Was er nicht sah war, dass er diesen Nachfahren nur im Verdienst Aharons hatte. Wie der Kozker Rebbe erklärt, täuschten Korachs Augen ihn, weil er fremde Verdienste sich selbst zuschrieb. So kam er, ein kluger Mann, dazu, soetwas törichtes wie einen Aufstand gegen Mosche zu wagen.


Raschi stellt die Frage, wie Korach, der eigentlich klug war, überhaupt auf so eine Torheit gekommen war, Mosches Führung anzuzweifeln. Doch war es denn überhaupt eine so törichte Idee? War es für Korach nicht legitim, sich für geeigneter zu halten oder zumindest erstrebenswert, das Amt des Kohen Gadols auszuüben? Während On ben Pelet von seiner Frau von der Beteiligung an der Revolte abgebracht wurde, indem sie argumentierte, dass er nichts zu gewinnen habe, rechnete Korach sich hohe Chancen aus, befördert zu werden.
Einerseits gibt es eine klare Antwort auf diesen Einwand: Mosche wurde von G'tt auserwählt, das Volk zu führen, weshalb es irrelevant war, ob sich irgendjemand für geeigneter hielt.
In der Gemara wird berichtet, wie einst Rabban Gamliel als Vorsitzender abgesetzt wurde, nachdem er sich respektlos gegenüber Rabbi Jehoschua verhalten hatte. Bei der Suche nach einem Nachfolger wurde auch Rabbi Jehoschua erwogen. Seine Ernennung scheiterte aber daran, dass er der Grund für die Auseinandersetzung war, die zur Absetzung Rabban Gamliels führte. Um dessen Gefühle zu schonen, und auch um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Absetzung überhaupt aus diesem Grund geschah, konnte Rabbi Jehoschua nicht berücksichtigt werden und Rabbi Elasar ben Asarja wurde gewählt.
Diesen Aspekt hat Korach aber offensichtlich nicht gesehen oder verstanden: Selbst wenn seine Revolte erfolgreich gewesen wäre, hätte man nicht ihn mit einem hohen Amt bedacht, so wie man später auch nicht Rabbi Jehoschua ernennen konnte. Aus dieser Perspektive war sein Verhalten tatsächlich töricht. 


Raschi stellt sich die Frage, wie Korach, der ein verständiger Mensch war, überhaupt auf eine so dumme Idee gekommen war, Mosches Führung anzuzweifeln. Doch war es überhaupt eine dumme Idee? War es für Korach nicht legitim, sich für geeigneter zu halten?

Einerseits gibt es eine klare Antwort auf diesen Einwand: Mosche wurde von G'tt auserwählt, das Volk zu führen, weshalb es irrelevant war, ob sich irgendjemand für geeigneter hielt.

Mosche schlug einen Test vor, um festzustellen, ob er selbst wirklich von G'tt auserwählt ist, oder es nicht doch einen geeigneteren Führer für das Volk gibt. Alle Revolutionäre sollten ein Opfer bringen. Wenn sie anschließend eines natürlichen Todes sterben, ist Mosche nicht auserwählt. Öffnet sich aber der Erdboden und verschluckt sie auf wundersame Weise, hat Mosche recht. Das bedeutete aber, dass sie auf jeden Fall sterben müssen. Die Frage war nur, ob es ein natürlicher Tod sein, oder ein Wunder geschehen würde. Sich auf so etwas einzulassen war die Dummheit, die Korach beging, obwohl er eigentlich ein verständiger Mensch war.

Offen bleibt aber die Frage, weshalb alle 250 Aufständischen sterben mussten, unabhängig vom Ausgang des Tests. Dies lag daran, dass sie einen Talmid Chacham (Gelehrten) beschämten. Auch wenn dies diesen selber vermutlich nicht störte, so greift jeder, der einen Talmid Chacham angreift, damit auch die Tora, die dieser gelernt hat, an. Man muss deshalb besonders vorsichtig sein, Talmidej Chachamim nicht zu beschämen.

Vor einigen Jahrzehnten veröffentlichte ein Talmid Chacham einen Psak Din (halachische Enscheidung), der von so gut wie allen Gedolim abgelehnt wurde. Daraufhin verlor dieser so sehr an Ansehen, dass ihn sogar Jeschiwa-Schüler mit Spottliedern bedachten. Der Steipler Gaon, der selbst den Psak Din auch ablehnte, warnte diese aber, dass sie sehr aufpassen sollten, einen Talmid Chacham nicht zu beschämen.


Mosche vertröstet Korach und seine Gefolgschaft mit ihren Beschwerden auf den nächsten Morgen, an dem die 250 Anhänger Korachs jeder ein Opfer bringen sollen. Dann kann erkannt werden, welche Opfer akzeptiert werden und welche nicht. Raschi erklärt, dass Mosche Korach mit dem Verweis auf den folgenden Morgen andeuten wollte, dass er die von G'tt gewählte Führung ebenso wenig absetzen kann, wie er Tag und Nacht vertauschen kann. So wie G'tt Tag und Nacht voneinander unterschieden hat, hat er Kohanim, Lewi'im und die restlichen Stämme bezüglich ihrer Aufgaben unterschieden.

Diese Stelle lässt sich aber auch mit Verweis auf einen Midrasch bezüglich des Mans, das das Volk in der Wüste täglich erhielt, erklären. Dieses fiel nämlich für die Zaddikim ganz nahe ihres jeweiligen Zeltes, für die durchschnittlichen Leute etwas weiter, und für die Bösewichte ganz außerhalb des Lagers. Mosche wollte also den nächsten Morgen abwarten, damit man sofort erkennen kann, bei wem das Man nahe liegt, und wer einen weiten Weg gehen muss.


Nach Beginn der Revolte von Korach und seiner Gefolgschaft versucht Mosche die Rädelsführer in Einzelgesprächen zur Abkehr von ihren Plänen zu bewegen. Nach Korach versucht er das Gespräch mit Datan und Awiram, doch diese verweigern jegliches Gespräch und werfen Mosche Nepotismus und Korruption vor. Mosche wendet sich daraufhin an G'tt und versichert, dass er niemandem etwas weggenommen hat. Er verwendet dabei die Formulierung: "Nicht einen Esel habe ich von ihnen genommen." Eine ähnliche Formulierung findet sich in der Haftara zur Parascha: Schmuel fragt das Volk: "Von wem habe ich einen Ochsen genommen, von wem habe ich einen Esel genommen? Ich würde es euch zurückgeben!" Schmuel spricht hier am Schluss im Plural, da er auch allfällige Dinge einbezieht, von denen er nicht mehr weiß, ob und von wem er sie genommen habe. Die Halacha sagt, dass jemand, der gestohlen hat und Tschuwa machen möchte, aber nicht mehr weiß, von wem er gestohlen hat und daher Probleme hat, das Diebesgut zurückzustellen, etwas der Allgemeinheit zukommen lassen soll, damit auf jeden Fall auch der Bestohlene davon profitiert. Und so wie auch Schmuel in der Haftara, versichert Mosche G'tt in der Parascha, dass er nichts unberechtigt genommen hat, weder von ihm bekannten Leuten, noch von Unbekannten.


Am Ende der Parascha von vorletzter Woche, Beha'alotcha, sprachen Miriam und Ahron, Mosches Geschwister, Laschon Hara über ihn. Sie warfen ihm dabei vor, dass er sich von seiner Frau getrennt hatte, obwohl sie, die genauso Propheten waren wie er, mit ihren Partnern blieben. G'tt klärte sie daraufhin darüber auf, dass der Grad ihrer Prophetie nicht annähernd mit dem Grad von Mosches Prophetie vergleichbar ist. Doch auch wenn Mosche, der sehr bescheiden war, diese Vorwürfe nicht trafen und die beiden bestraft wurden und Tschuwa machten, blieb doch etwas hängen: Das Volk hat gesehen, dass es möglich ist, Mosche zu kritisieren und in seiner Führungsposition anzugreifen.

Und das war die Grundlage für die Rebellion, die Mosches Cousin Korach später anzetteln sollte. Denn das Tabu, dass Mosche unangreifbar ist, war gebrochen.

Wir lernen daraus, wie wichtig es ist, Laschon Hara nicht einmal zu hören. Denn auch wenn wir einer Person gegenüber sehr positiv eingestellt sind, und Gerüchte nicht glauben, die über sie behauptet werden, und sie sogar verteidigen, bleibt immer etwas hängen, das uns später negativ beeinflussen kann.


Die Parascha dieser Woche beginnt mit der Beschreibung, dass Korach, Datan, Awiram, On und 250 angesehene Männer aus dem Volk vor Mosche traten, um ihre Revolte zu starten. Genau betrachtet werden aber zuerst Korach, Datan, Awiram und On erwähnt, und dann steht, dass sie vor Mosche traten, "mit Männern der Kinder Israels, 250 Fürsten unter ihnen." Aus einem Passuk in den Tehillim wissen wir, dass sich die Revolte gegen Mosche und Aharon richtete. An dieser ungewöhnlichen Satzstellung erkennen wir, dass Korach, Datan, Awiram und On sich vor Mosche stellten, dass sie sich also gegen die Führung Mosches richteten, während die 250 Fürsten, die erst danach erwähnt werden, sich gegen Aharon als Kohen Gadol richteten. Deshalb waren es auch sie, die sich später bereit erklärten, ein Opfer zu bringen, um zu beweisen, dass sie genauso wie Aharon verdienen, Kohen Gadol zu sein.

In der Mischna in Pirkej Awot lernen wir den Unterschied zwischen einer Meinungsverschiedenheit, die im Namen G'ttes geführt wird, und einer, die aus anderen Motiven geführt wird. Ein Beispiel für die erste Variante ist dabei die Diskussion zwischen "Schammai und Hillel", während ein Beispiel für die zweite Variante der Streit "von Korach und seinem Gefolge" ist. Fast alle Kommentatoren fragen, ob es nicht heißen müsste: "der Streit von Korach und Mosche." Doch in Wirklichkeit ist die Frage auch gleich ihre eigene Antwort: Einen Streit, der nicht im Namen G'ttes geführt wird, erkennt man daran, dass die Gruppe in sich zerstritten ist und kein gemeinsames Ziel verfolgt. Es gab also tatsächlich einen Streit zwischen Korach und seinen Anhängern, was beweist, dass es sich nicht um eine ehrlich geführte Diskussion handelt. Deshalb führt die Mischna als Beispiel für einen nicht im Namen G'ttes geführten Streit den von "Korach und seinem Gefolge" an.

Unser Passuk weist auf diesen Umstand hin, indem er die Beschreibung der Revolte von Korach und seinen Anhängern auch sprachlich klar voneinander trennt, um zu zeigen, dass sie nicht die gleichen Ziele verfolgten. Das beweist, dass sie diese Revolte nur zu ihrem eigenen Nutzen geführt haben.


In der dieswöchigen Parascha lesen wir vom Aufstand Korachs mit seinen 250 Anhängern. Da wir auch lernen, dass sowohl Korach als auch seine Anhänger wichtige und angesehene Männern waren, sogar Gerichtsvorsteher, stellt sich die Frage, weshalb doch so viele so irren konnten, und die von G'tt eingesetzte Führung in Frage stellten.

Die Gmara erzählt die Geschichte von Raw Ilisch, der im Gefängnis saß, wo es auch einen Raben gab, der etwas sagte. Ein nichtjüdischer Mithäftling, der die Sprache der Tiere verstand, übersetzte ihm die Worte des Raben: "Flüchte, Ilisch, flüchte!" Als schließlich auch eine Taube das gleiche sagte, flüchtete Raw Ilisch tatsächlich und hatte damit Erfolg.

Doch in Wirklichkeit verstand Raw Ilisch selber die Sprache der Tiere. Er lies sich die Worte des Raben und der Taube trotzdem von seinem Mithäftling übersetzen, denn er befürchtete, dass er selbst nicht unbefangen ist, und sich vielleicht nur einbildete zu hören, was er gerne gehört hätte.

Denn der Mensch ist, wenn es um ihn selbst geht, sehr leicht beeinflusst und entscheidet nicht mehr rational.

Das war auch der Grund für das Verhalten von Korach und seinen Anhängern. Sie haben sich ehrenvolle Aufgaben für sich selbst erhofft, und waren deshalb nicht mehr in der Lage, die Situation objektiv zu erfassen. So ließen sie sich zu einem Aufstand gegen Mosche und Aharon hinreißen.


Im Zuge des Aufstands von Korach legen die Anführer aller Stämme jeweils einen Stab ins Stiftszelt. Am nächsten Tag sind alle Stäbe unverändert, bis auf den von Aharon, dem Vertreter des Stammes Levi. Auf dessen Stab haben Mandeln zu blühen begonnen. Die Tora will damit symbolisieren, dass die Strafe desjenigen, der sich gegen die gerechte Herrschaft auflehnt, schnell kommt, so wie auch der Mandelbaum im Vergleich zu anderen Pflanzen sehr schnell blüht. Bei anderen Sünden wir die Strafe länger hinausgezögert, um eine Gelegenheit zur Tschuwa zu geben.

Doch weshalb kam die Strafe gegen Korach und seine Verbündeten eigentlich so schnell und hart? Weshalb wurden die Aufrührer unmittelbar vom Erdboden verschluckt? Die Tora erwähnt andere Fälle von Aufständen, in denen wesentlich leichtere Strafen, wie zum Beispiel ein Zara'at-Aussatz verhängt wurden.

Ein Aufstand gegen Mosche und Aharon war mehr als ein gewöhnlicher Aufstand gegen eine Regierung. Ein solcher Aufstand stellte nicht nur Mosches Führung, sondern damit auch seine Berufung durch G'tt in Frage. Damit war aber sofort auch die Urheberschaft der Tora und aller ihrer Anweisungen durch G'tt in Frage gestellt. Es ist deshalb auch einer der 13 Glaubensgrundsätze, dass Mosche ein wahrer Prophet ist und allen anderen vorangeht.

Letztlich wurden die Aufständischen lebendig verschluckt, sind also nicht gestorben. Dies geschah, damit sie noch die Gelegenheit haben, Tschuwa zu machen, da ihnen sonst wegen ihrer Sünden der Zugang zu Olam Haba, zur kommenden Welt, verwährt gewesen wäre.


In der Parascha dieser Woche wird vom Aufstand Korachs gegen Mosche und Aharon berichtet. Nach einer Diskussionen verfügte Mosche schlussendlich, dass am nächsten Morgen von allen Aufrührern Weihrauch dargebracht werden soll. Raschi gibt zwei Begründungen für diese Verzögerung an: Es war bereits Abend, und deshalb standen einige bereits unter Alkoholeinfluss. In diesem Zustand ist es natürlich nicht möglich, vor G'tt zu treten.

In der Parascha der letzten Woche wollte Kalew ben Jefune, einer der beiden Kundschafter, der positiv über das Land Israel gesprochen hat, das Volk davon überzeugen, nicht auf den Bericht der zehn anderen Kundschafter zu hören. Um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen tat er zunächst so, als wollte er gegen Mosche sprechen, denn er fühlte, dass er so leichter Gehör beim Volk erreichen würde. Dann sprach er aber in Mosches Sinn weiter. Allerdings hörte das Volk nicht auf ihn. Obwohl das Volk seine Meinung nicht änderte, war Kalews Initiative dennoch wichtig: Das kurze Innehalten und Zuhören hat den Leuten die Möglichkeit geboten, zumindest noch einmal darüber nachzudenken, was sie eigentlich tun.

Das trifft auch auf die Stelle aus der dieswöchigen Parascha zu: Mosche vertröstete die Aufrührer auf den nächsten Morgen. So hatten sie die Gelegenheit, noch einmal über alles nachzudenken. Und tatsächlich war die Initiative diesmal von Erfolg gekrönt: On ben Pelet, der am Anfang noch am Aufstand beteiligt gewesen war, zog sich zurück, und entging so auch der Bestrafung.

Auch wir haben die Gelegenheit, über unsere Taten nachzudenken, um auf den richtigen Weg zurückzukehren: Zu Rosch Haschana und Jom Kippur gibt G'tt uns die Möglichkeit, Abstand zu gewinnen, und drei Tage lang intensiv über unser Verhalten nachzudenken, damit wir zu G'tt und dem Weg der Tora zurückkehren, und unsere Sünden verziehen werden.


In der Mischna, im Traktat Awot, steht: "Jeder Streit, der im Namen G'ttes geführt wird, hat zuletzt bleibenden Erfolg. Der aber nicht im Namen G'ttes geführt wird, hat keinen bleibenden Erfolg. Welches ist ein Streit, der im Namen G'ttes geführt wird? Das ist der Streit von Hillel und Schammai. Der nicht im Namen G'ttes geführte, das ist der Streit von Korach und seiner Gruppe.

Die Mischna bezieht sich dabei auf Korach, der in der dieswöchigen Parascha einen Aufstand gegen Mosche anzuzetteln versucht. Auffallend ist, dass beim Streit zwischen Hillel und Schammai beide Streitparteien genannt werden. Korachs Gegenspieler, Mosche und Aharon, werden aber nicht genannt. Der Grund ist, dass Korachs Gruppe nicht vereint für ihren Standpunkt gekämpft hat - es gab also eigentlich auch einen Streit innerhalb der Gruppe, zwischen Korach und der Gruppe, da alle Beteiligten andere Motive hatten. Daran erkennt man auch, dass der Streit nicht "im Namen G'ttes" geführt wurde.

Diese Mischna gibt uns aber auch ein weiteres Erkennungsmerkmal eines "im Namen G'ttes geführten" Streits: ein solcher wird bleibenden Erfolg haben, so wie die talmudischen Diskussion der Schulen von Hillel und Schammai, die bis heute gelernt werden, während ein aus persönlichem Interessere geführter Streit keinen bleibenden Erfolg haben wird.


Korach war der Anführer einer versuchten Rebellion des jüdischen Volks in der Wüste. Er warf Mosche und Aharon vor, sich und ihren nächsten Verwandten Posten zu geben, obwohl er, Korach, selber auch Anspruch darauf hätte.
Bei der ersten Erwähnung von Korach werden seine Vorfahren bis zu seinem Urgroßvater Lewi angegeben. Dessen Vater, Ja'akow, wird nicht mehr erwähnt, obwohl er bei der Erwähnung von Korachs Sohn an einer anderen Stelle schon erwähnt wird.
Raschi erklärt, dass Ja'akow sich vor seinem Tod von G'tt erbeten hat, nicht in Zusammenhang mit dieser Rebellion gennant zu werden.

Es stellt sich die Frage, weshalb er darum gebeten hat. Einerseits ist es kein Geheimnis, dass Korach, sowie das jüdischen Volk mit Ausnahme der Übertretenen, von Ja'akow abstammt. Andererseits wird die Abstammung Korachs von Ja'akow ja an anderer Stelle dokumentiert.

Ja'akow hatte einen anderen Grund, weshalb er in diesem Zusammenhang nicht erwähnt werden wollte: Charaktereigenschaften können vererbt werden. Dies ist nicht immer der Fall, und die Charakterbildung hat auch viel mit der Erziehung und dem Umfeld zu tun, aber Anlagen für bestimmte Charakterzüge können unter Umständen von Vorfahren geerbt werden. Ja'akow wollte im Zusammenhang mit diesem Streit nicht genannt werden, damit nicht der Verdacht aufkomme, die Anlage zu diesem schlechten Charakter Korachs sei von ihm vererbt worden.


Die dieswöchige Parascha erzählt vom Streit zwischen Korach und Mosche. Korach beschwert sich darüber, dass Mosche und Ahron die Posten - seiner Meinung nach - nach eigenen Vorlieben vergeben. Als Strafe wird Korach schlussendlich vom Erdboden verschluckt. Anschließend wollte Haschem den Juden noch ein sicheres Zeichen geben, dass er selber, und nicht Mosche, die Postenvergaben entschieden hat. Dazu legte der Führer jedes Stammes einen Stock ins Allerheiligste. Am nächsten morgen wuchsen nur auf dem Stab Ahrons Blumen und Mandeln. Damit war allen klar, dass Ahron von G'tt auserwählt wurde.

Doch wieso geschah dieses Wunder ausgerechnet mit Mandeln, und nicht zum Beispiel mit einer der sieben Früchte von Erez Israel?
Die Mischna erklärt im Zusammenhang mit Truma (eine Abgabe an die Kohanim), die nur von reifen und eßbaren Früchten gegeben werden muss, dass es zwei Arten von Mandeln gibt: eine ist zuerst süß, wird dann aber bitter und ungenießbar. Die andere ist zuerst bitter, wird dann aber süß und genießbar.
Raw Kook, der erste Oberrabbiner von Erez Israel (vor der Staatsgründung), deutet die Mandeln, die auf dem Stab Ahrons wuchsen, so:
Ein Streit zwischen zwei Personen ist zuerst "süß", man streitet, diskutiert, etc. Aber dann wird er "bitter", die Beteiligten leiden unter dem Streit, reden nicht mehr miteinander. Dies entspricht der ersten Mandel.
Eine Versöhnung ist zuerst "bitter": Man muss sich entschuldigen, Kompromisse eingehen. Doch dann ist sie "süß", man ist wieder befreundet, redet miteinander. Das ist die zweite Mandel. Die Mandel steht also für Streit und Versöhnung.
G'tt will uns damit sagen, dass wir uns an die "zweite Mandel" halten sollten, uns nach einem Streit wieder versöhnen sollen. Deshalb hat er auf den Stab des Ahron, der den Frieden liebte, Mandeln wachsen lassen.