In allen Tefilot am Schabbat wird der Wortlaut "in Liebe und Wohlgefallen" erwähnt. An Feiertagen werden diese Worte im ansonsten sehr ähnlichen Text ausgelassen - außer sie fallen auf einen Schabbat. 
Es gibt einen bekannten Midrasch, wonach unsere Vorfahren die Tora nicht freiwillig annehmen wollten, sondern erst, als G'tt den Berg Sinai über das Lager hielt und drohte, alle unter ihm zu begraben, sollten sie die Tora nicht freiwillig annehmen. Es gab allerdings einige Gebote der Tora, die zu diesem Zeitpunkt bereits verkündet worden waren und vom Volk aus freien Stücken angenommen wurden: Schabbat, das Ehren der Eltern und gewisse zivilrechtliche Vorschriften. Später, nach der in der Megilla beschriebenen Erlösung, wurde die gesamte Tora freiwillig erneut angenommen. Der Schabbat wurde aber, anders als die Feiertage, ganz ursprünglich in Liebe und Wohlgefallen angenommen. Und obwohl wir später auch die Feiertage freiwillig auf uns nahmen, so bleibt an ihnen doch haften, dass sie uns ursprünglich aufoktroyiert wurden. Aus diesem Grund erwähnen wir die Worte "in Liebe und Wohlgefallen" nur am Schabbat.


An mehreren Stellen im Gebet, unter anderem in der Bracha, die vor dem Toralernen und -lesen gesagt wird, wird erwähnt, dass G'tt uns aus allen Völkern ausgewählt hat. Doch dies steht scheinbar im Widerspruch zum bekannten Midrasch, wonach G'tt allen Völkern die Tora anbot, wobei aber jedes ein inhaltliches Problem mit ihren Geboten hat. Nur das jüdische Volk fragte gar nicht nach dem Inhalt und akzeptierte die Tora bedingungslos. Dementsprechend hat eigentlich das Volk G'tt auserwählt, nicht umgekehrt. 
Basierend auf einem Gedanken von Raw Jonathan Eybeschütz zitieren einige Kommentatoren den Midrasch, wonach G'tt den Berg Sinai emporhob und über die Juden hielt und drohte, dass er sie unter dem Berg begraben würde, sollten sie die Tora nicht annehmen. Am Ende der Tage werden die Völker sich bei G'tt beschweren, weshalb er sie nicht zur Annahme der Tora verpflichtet hatte, wie er es bei den Juden tat. Dann hätten sie sie auch angenommen. 
Doch natürlich hat eine derart erzwungene Annahme keine Bedeutung. Doch wenn das so ist, weshalb konnte G'tt die Juden schon derart zur Annahme der Tora zwingen? Die Gemara beschreibt, wie ein Mensch, der ein versprochenes Opfer nicht bringen wollte, dazu gezwungen wurde, obwohl das Opfer nach dem Wortlaut der Tora "nach seinem Willen" dargebracht werden muss.  Die Kommentatoren, unter anderem der Rambam, erklären, dass ein Jude durch seine Abstammung von Awraham, Jizchak und Jaakov unterbewusst alle Gebote einhalten will. Was ihn allenfalls davon abhält sind äußere Umstände wie seine Triebe, Interessen und Neigungen. Durch den Zwang wird ein Jude von diesen Äußeren Einflüssen befreit und tut dass, was er im Endeffekt wirklich will, zum Beispiel das Opfer zu bringen, wie er es zugesagt hat. Aus diesem Grund konnte G'tt die Juden auch zwingen, die Tora anzunehmen - dadurch wurde nur der eigentliche Wille, die Tora anzunehmen, freigelegt, der sonst durch Vorlieben und Triebe unter Umständen verdeckt gewesen wäre. G'tt hätte auch die anderen Völker zwingen können, doch da diese, die nicht von den drei Vorvätern abstammen, nicht unterbewusst alle Gebote einhalten wollen, wäre ein Annehmen der Tora durch diese wirkungslos gewesen.
Das Volk hatte die Kraft für das Annehmen der Tora ohne Rückfragen von Awraham. Dieser erfüllte das Gebot, Jizchak auf den Altar zu legen ebenfalls ohne Rückfragen, obwohl er durchaus hätte fragen können, wie das Versprechen, Nachwuchs von Jizchak zu haben, nun erfüllt werden könne.


Zu Beginn der dieswöchigen Parascha stößt Jitro, Mosches Schwiegervater, zum Volk, nachdem er von den diversen Wundern gehört hat, die im Rahmen des Auszugs aus Ägypten geschehen sind. Nachdem er von den Führungspersönlichkeiten des Volks, allen voran Mosche, empfangen wurde, berichtete Mosche ihm von den Ereignissen und Wundern, die geschehen waren, und die Tora betont, dass Jitro sich darüber freute. Doch scheinbar wusste Jitro doch bereits, was geschehen war - dies wird von der Tora schließlich als Grund für seine Anreise genannt. Und weshalb wird Jitros Freude darüber betont?
Es gibt eine Bracha, die man immer sagen soll, wenn man an einen Ort kommt, an dem dem jüdischen Volk Wunder geschehen sind. Diese sprach Jitro, als Mosche ihm von den Wundern berichtete. Es gibt auch die Bracha "Hagomel", die man spricht, wenn man einer Gefahrenlage, wie zum Beispiel einer Krankheit, entkommen ist. Hier ist die Halacha, dass diese Bracha von einer anderen Person für einen gesagt werden kann, aber nur, wenn sich diese auch sehr für einen freut.
Der Brisker Raw erklärt dazu, dass Jitro ja gar nicht selbst dabei war - deshalb musste die Tora betonen, dass er sich sehr mit dem Volk freute. So konnte er die Bracha auch sagen. Doch nach wie vor ist nicht geklärt, wie er diese Bracha, die man am Ort des Wunders spricht, sagen konnte, wenn er sich nicht dort befand. Der Imre Emet, der Gerer Rebbe, erklärt, dass Mosches Augenzeugenbericht über Dinge, die Jitro an und für sich bereits wusste, so klar und eindrücklich war, dass es so war, als wäre Jitro persönlich dabei gewesen, als sich zum Beispiel das Meer spaltete. Wir kennen dies auch vom Sederabend, wenn wir uns so fühlen sollen, als wären wir selbst aus Ägypten ausgezogen.


Die Bracha, die vor jedem Aufrauf zur Tora gesagt wird, preist G'tt als den, der uns aus allen Völkern außerwählt hat. Doch es gibt den bekannten Midrasch, wonach G'tt sich an ein Volk nach dem anderen wandte, um die Tora anzubieten. Doch alle Völker hatten Vorbehalte gegen einzelne Gebote. Einzig das jüdische Volk sagte: "Wir werden machen, und wir werden hören", das heißt: Wir verpflichten uns, die Tora einzuhalten, noch bevor wir überhaupt hören, was das konkret bedeutet. Es scheint also, als hätten wir uns ausgesucht, G'ttes Volk zu sein, und nicht umgekehrt.
Doch es stellt sich die Frage, woher das Volk damals überhaupt die Kraft hatte, die Tora ohne Vorbedingungen anzunehmen? Die Antwort ist, dass es bereits einen Menschen gab, der vorher nach dem Grundsatz handelte, bedingungslos zu tun, was G'tt will, ohne Fragen zu stellen. Dies war Awraham Awinu, der seinen geliebten Sohn, für den ihm kürzlich noch viele Nachkommen versprochen wurden, als Opfer darbringen sollte und dies nicht hinterfragte. Ebenso verstand Jizchak früher oder später, was vorging und akzeptiere G'ttes Befehl ebenso bedingungslos. Auch Ja'akow kam oft in die Situation etwas zu tun, das er nicht zuvor hinterfragte. So ließ er sich von seinem Vater statt Esaw segnen und floh auf Befehl seiner Eltern.
Das Volk hat diese Kraft der drei Vorväter geerbt und konnte deshalb "Wir werden machen, und wir werden hören" sagen. Deshalb stimmt es auch, dass sich G'tt uns erwählt hat: Er hat uns bereits erwählt, indem er uns unsere Vorväter gegeben hat, mit deren Kraft wir die Tora in Empfang nehmen konnten.


Jitro freute sich über alles Gute, das G'tt für Israel getan hat, dass er ihn aus den Händen der Ägypter gerettet hat.

Bei diesem Passuk, der die große Freude Jitros beschreibt, fällt auf, dass der zweite Teil des Satzes im Singular steht, obwohl man sich erwartet hätte, dass die Tora schreibt: "dass er sie aus den Händen der Ägypter gerettet hat."

Als Pharao begann in der starken Vermehrung des jüdischen Volks ein Problem zu sehen, berief er eine Besprechung ein, an der neben ihm selbst Bil'am, der Prohpet der später im Auftrag von Balak das Volk verfluchen wollte, Ijow (Hiob) und Jitro teilnahmen. Nachdem Bil'am sofort die brutalen Pläne schmiedete, die Pharao später auch umsetzte, schwieg Ijow dazu, da er keine Chance sah, Pharao von etwas anderem zu überzeugen. Jitro hingegen bemerkte, dass die Lage aussichtslos war und floh nach Midjan. 

Der Chafez Chaim zitiert die Verfügung von Rabbi Elieser Hagadol, wonach man nicht an einer bösen Gemeinschaft teilnehmen darf. Dies ist zum Beispiel eine Gruppe, die statt an einer Se'uda Schlischit teilzunehmen ins Nebenzimmer geht und dort Laschon Hara redet. Dies ist noch schlimmer als Laschon Hara und man verliert für diese Sünde seinen Anteil an der kommenden Welt, selbst wenn man selbst nichts sagt, da man Teil einer schlechten Gruppe ist. Das selbe gilt im Übrigen auch umgekehrt, die Beteiligung an einer guten Gruppe ist für sich etwas Gutes. So wird von einem Mann erzählt, der beim Schiur des "Steipler" regelmäßig vor Erschöpfung einschlief und deshalb stattdessen zu Hause schlafen wollte. Ihm wurde geantwortet, dass er trotzdem kommen soll, da er so zumindest Teil einer Gruppe ist, die Tora lernt. Im Himmel wird man nicht nur entsprechend seiner Taten beurteilt, sondern auch entsprechend der Leute, mit denen man sich umgibt.

Diese Episode eröffnet ein neues Verständnis für den vorher erwähnten Passuk: "Jitro freute sich über alles Gute, das G'tt für Israel getan hat, und dass er ihn (also Jitro) aus den Händen der Ägypter gerettet hat." Denn die Versuchung zu schweigen und Teil der Gruppe zu bleiben war wohl groß, sodass Jitro sich dazu veranlasst sah, sich auch dafür zu bedanken, dass er aus der Gesellschaft dieser Gruppe um Pharao gerettet wurde. 


Jitro freute sich über alles Gute, das G'tt für Israel getan hat, dass er es aus den Händen der Ägypter gerettet hat.

Raschi fragt zu diesem Passuk, was Jitro sah, das ihn veranlasste, zu kommen und beantwortet es mit der Meerspaltung und dem Krieg gegen Amalek. Zu diesem Kommentar Raschis drängen sich einige Fragen auf. Zunächst: Der Passuk sagt ja, dass Jitro sah, dass G'tt das Volk gerettet hatte, daher ist schon die Frage nicht ganz nachvollziehbar. Und auch die Antwort bedarf einer Erklärung: Hätte das fantastische Wunder der Meerspaltung alleine nicht gereicht? Inwiefern war der Krieg gegen Amalek ein zusätzlicher Auslöser für Jitros Entschluss, sich dem Volk in der Wüste anzuschließen. Und schlussendlich ist Jitros Verhalten für sich genommen nicht unbedingt logisch. Weshalb hat sich Jitro aus diesem Grund auf den Weg gemacht? Er hat erkannt, dass Haschem der wahre G'tt ist, doch diese Kenntnis hätte er auch zu Hause pflegen können. Warum musste er dazu seine Heimat verlassen und sich dem Volk in der Wüste anschließen?
Doch Raschi beantwortet mit seinem Kommentar alle diese Fragen. Die ganze Welt bekam damals die Meerspaltung mit, denn wie der Midrasch erklärt, teilten sich damals alle Gewässer der Welt, und sogar jede Wasseransammlung, sogar das Wasser, das jemand in seinem Glas hatte. Doch trotz dieses gewaltigen Wunders, dass G'ttes Existenz und Herrschaft über die Welt so klar machte, wagte es Amalek die Juden anzugreifen. Jitro verstand, dass auch die eindrücklichste g'ttliche Erfahrung ihre Wirkung sehr schnell verlieren kann, wenn man in der falschen Umgebung war. Er schloss sich daher den Juden an, um dort den Eindruck von den Wundern G'ttes zu verinnerlichen.
Jitro verstand, dass der Ort, an dem sich ein Mensch befindet, einen Einfluss hat. So ist es zum Beispiel besser, in einem Beit Knesset zu beten als zu Hause, selbst wenn man kein Minjan hat, oder in einem Beit Midrasch zu lernen und nicht zu Hause, obwohl beides natürlich auch zu Hause möglich ist. Doch es ist immer besser, sich an einem heiligen Ort und in heiliger Gesellschaft zu befinden. Aus diesem Grund musste Jitro seine Heimat verlassen und sich dem Volk anschließen.
In der Pessach-Haggada lesen wir unter anderem: "Tritt hinaus und lerne!" Es wird erklärt: Pharao wollte nur alle männlichen Juden töten (in dem er sie in den Nil werfen ließ), während Lawan alles vernichten wollte. Doch wohin bzw. weshalb sollen wir "hinaustreten"? Was will uns die Haggada damit sagen?
Oberflächliches Lesen der Episode von Ja'akov bei Lawan einerseits und den Juden in Ägypten andererseits erweckt bei uns nicht unbedingt den Eindruck, als wäre Lawan "böser" als der Pharao. Doch das liegt daran, dass wir nicht das ganze Bild betrachten: Wenn wir "hinaustreten" und uns das Bild im Überblick ansehen, können wir erkennen, das Pharao dem Volk nichts gutes wollte, aber es tatsächlich nicht vernichten wollte. Lawan hingegen bedrohte die Existenz von Ja'akov und seiner ganzen Familie - und damit das ganze damals existierende Volk. So wollte auch Jitro das ganze Bild betrachten und musste deshalb seinen Aufenthaltsort ändern, um eine andere Perspektive zu bekommen.


Jitro freute sich über alles Gute, das G'tt für Israel getan hat, dass er es aus den Händen der Ägypter gerettet hat.

Raschi fragt zu diesem Passuk, was Jitro sah, das ihn veranlasste, zu kommen und beantwortet es mit der Meerspaltung und dem Krieg gegen Amalek. Zu diesem Kommentar Raschis drängen sich einige Fragen auf. Zunächst: Der Passuk sagt ja, dass Jitro sah, dass G'tt das Volk gerettet hatte, daher ist schon die Frage nicht ganz nachvollziehbar. Und auch die Antwort bedarf einer Erklärung: Hätte das fantastische Wunder der Meerspaltung alleine nicht gereicht? Inwiefern war der Krieg gegen Amalek ein zusätzlicher Auslöser für Jitros Entschluss, sich dem Volk in der Wüste anzuschließen. Und schlussendlich ist Jitros Verhalten für sich genommen nicht unbedingt logisch. Weshalb hat sich Jitro aus diesem Grund auf den Weg gemacht? Er hat erkannt, dass Haschem der wahre G'tt ist, doch diese Kenntnis hätte er auch zu Hause pflegen können. Warum musste er dazu seine Heimat verlassen und sich dem Volk in der Wüste anschließen?
Doch Raschi beantwortet mit seinem Kommentar alle diese Fragen. Die ganze Welt bekam damals die Meerspaltung mit, denn wie der Midrasch erklärt, teilten sich damals alle Gewässer der Welt, und sogar jede Wasseransammlung, sogar das Wasser, das jemand in seinem Glas hatte. Doch trotz dieses gewaltigen Wunders, dass G'ttes Existenz und Herrschaft über die Welt so klar machte, wagte es Amalek die Juden anzugreifen. Jitro verstand, dass auch die eindrücklichste g'ttliche Erfahrung ihre Wirkung sehr schnell verlieren kann, wenn man in der falschen Umgebung war. Er schloss sich daher den Juden an, um dort den Eindruck von den Wundern G'ttes zu verinnerlichen.
Jitro verstand, dass der Ort, an dem sich ein Mensch befindet, einen Einfluss hat. So ist es zum Beispiel besser, in einem Beit Knesset zu beten als zu Hause, selbst wenn man kein Minjan hat, oder in einem Beit Midrasch zu lernen und nicht zu Hause, obwohl beides natürlich auch zu Hause möglich ist. Doch es ist immer besser, sich an einem heiligen Ort und in heiliger Gesellschaft zu befinden. Aus diesem Grund musste Jitro seine Heimat verlassen und sich dem Volk anschließen.
In der Pessach-Haggada lesen wir unter anderem: "Tritt hinaus und lerne!" Es wird erklärt: Pharao wollte nur alle männlichen Juden töten (in dem er sie in den Nil werfen ließ), während Lawan alles vernichten wollte. Doch wohin bzw. weshalb sollen wir "hinaustreten"? Was will uns die Haggada damit sagen?
Oberflächliches Lesen der Episode von Ja'akov bei Lawan einerseits und den Juden in Ägypten andererseits erweckt bei uns nicht unbedingt den Eindruck, als wäre Lawan "böser" als der Pharao. Doch das liegt daran, dass wir nicht das ganze Bild betrachten: Wenn wir "hinaustreten" und uns das Bild im Überblick ansehen, können wir erkennen, das Pharao dem Volk nichts gutes wollte, aber es tatsächlich nicht vernichten wollte. Lawan hingegen bedrohte die Existenz von Ja'akov und seiner ganzen Familie - und damit das ganze damals existierende Volk. So wollte auch Jitro das ganze Bild betrachten und musste deshalb seinen Aufenthaltsort ändern, um eine andere Perspektive zu bekommen.


Die Parascha dieser Woche trägt den Namen Jitros, Mosches Schwiegervater. Doch wie hatte dieser den Verdienst erworben, dass eine der Paraschot der Tora nach ihm benannt wird?
Raschi erklärt, dass er sich sofort, als er von der Spaltung des Schilfmeers und dem Kampf gegen Amalek gehört hatte, dem Volk anschloss. Obwohl die ganze Welt diese Ereignisse mitbekam, war Jitro der einzige, der die naheliegende Konsequenz zog und seine Ehrenposition als Priester Midjans verließ, um sich dem Volk in der Wüste anzuschließen.
Eine andere Erklärung nimmt auf einen anderen der sieben Namen von Mosches Schwiegervater bezog - Jeter. Die Bedeutung der Wurzel auf Hebräisch ist "mehr" und er trug diesen Namen, da er der Tora einen Abschnitt hinzufügte. Es handelt sich dabei um die von Jitro initiierte Einsetzung eines Gerichtswesens in mehreren Instanzen, um Mosche, der bis dahin der alleinige Richter war, zu entlasten. Raschi identifiziert den Abschnitt: "Und du wähle [...] Männer" als denjenigen, um den durch Jitro die Tora ergänzt wurde. Doch Jitros Intervention beginnt schon einige Sätze früher, als er Mosche erklärt, warum es nicht sinnvoll ist, dass er die ganze Last alleine trägt. Doch diese Kritik, das Feststellen von Fehlern in der Amtsausübung von Mosche, war nicht die besondere Leistung von Jitro, das hätten andere auch leisten können. Wirklich wertvoll wird eine Kritik erst, wenn sie mit einem konstruktiven Lösungsvorschlag verbunden wird, und diesen bietet Jitro eben ab "Und du erwähle", weshalb das auch der Abschnitt ist, der Jitro zuzuschreiben ist und in dessen Verdienst die ganze Parascha dieser Woche nach ihm benannt ist.


Jitro, Mosches Schwiegervater, schloss sich dem jüdischen Volk an, nachdem er, wie Raschi erklärt, von der Meerspaltung und dem Krieg gegen Amalek gehört hatte. Doch weshalb hat sich Jitro aus diesem Grund auf den Weg gemacht? Er hat erkannt, dass Haschem der wahre G'tt ist, doch diese Kenntnis hätte er auch zu Hause pflegen können. Warum musste er dazu seine Heimat verlassen und sich dem Volk in der Wüste anschließen?
In der Pessach-Haggada lesen wir unter anderem: "Tritt hinaus und lerne!" Es wird erklärt: Pharao wollte nur alle männlichen Juden töten (in dem er sie in den Nil werfen ließ), während Lawan alles vernichten wollte. Doch wohin bzw. weshalb sollen wir "hinaustreten"? Was will uns die Haggada damit sagen?
Oberflächliches Lesen der Episode von Ja'akov bei Lawan einerseits und den Juden in Ägypten andererseits erweckt bei uns nicht unbedingt den Eindruck, als wäre Lawan "böser" als der Pharao. Doch das liegt daran, dass wir nicht das ganze Bild betrachten: Wenn wir "hinaustreten" und uns das Bild im Überblick ansehen, können wir erkennen, das Pharao dem Volk nichts gutes wollte, aber es tatsächlich nicht vernichten wollte. Lawan hingegen bedrohte die Existenz von Ja'akov und seiner ganzen Familie - und damit das ganze damals existierende Volk. So wollte auch Jitro das ganze Bild betrachten und musste deshalb seinen Aufenthaltsort ändern, um eine andere Perspektive zu bekommen.
Eine andere Erklärung beruht darauf, dass ein Augenzeugenbericht nie eine Erzählung vom Hörensagen oder gar einen schriftlichen Bericht ersetzen kann. Deshalb begab sich Jitro zum Volk, um sich die Geschehnisse genau berichten zu lassen. Einen Hinweis dafür finden wir auch in der Tora: Obwohl Jitro wie gesagt zum Volk kam, weil er von den Wundern schon gehört hatte, berichtet die Tora, wie Mosche ihm davon erzählt. Damit kann, wie gesagt, nicht gemeint sein, dass er ihm dies als Neuigkeit berichten wollte, sondern eben, dass er ihm die Details "aus erster Hand" mitteilen wollte.
Jitro verstand aber auch, dass der Ort, an dem sich ein Mensch befindet, einen Einfluss hat. So ist es zum Beispiel besser, in einem Beit Knesset zu beten als zu Hause, selbst wenn man kein Minjan hat, oder in einem Beit Midrasch zu lernen und nicht zu Hause, obwohl beides natürlich auch zu Hause möglich ist. Doch es ist immer besser, sich an einem heiligen Ort und in heiliger Gesellschaft zu befinden. Auch aus diesem Grund musste Jitro seine Heimat verlassen und sich dem Volk anschließen.


Jitro freute sich über alles Gute, das G'tt für Israel getan hat, dass er ihn aus den Händen der Ägypter gerettet hat.
Bei diesem Passuk, der die große Freude Jitros beschreibt, fällt auf, dass der zweite Teil des Satzes im Singular steht, obwohl man sich erwartet hätte, dass die Tora schreibt: "dass er sie aus den Händen der Ägypter gerettet hat."
Als Pharao begann in der starken Vermehrung des jüdischen Volks ein Problem zu sehen, berief er eine Besprechung ein, an der neben ihm selbst Bil'am, der Prohpet der später im Auftrag von Balak das Volk verfluchen wollte, Ijow (Hiob) und Jitro teilnahmen. Nachdem Bil'am sofort die brutalen Pläne schmiedete, die Pharao später auch umsetzte, schwieg Ijow dazu, da er keine Chance sah, Pharao von etwas anderem zu überzeugen. Jitro hingegen protestierte, bemerkte aber dann, dass es aussichtslos ist und floh aus Ägypten. In der Folge wurde Bil'am bestraft, in dem er mit dem Schwert getötet wurde und Ijow für sein Schweigen mit den bekannten "Hiobsbotschaften." Jitro wurde für sein Verhalten damit belohnt, dass seine Nachfahren im Sanhedrin in Jeruschalajim gesessen sind.
Diese Episode eröffnet ein neues Verständnis für den vorher erwähnten Passuk: "Jitro freute sich über alles Gute, das G'tt für Israel getan hat, und dass er ihn (also Jitro) aus den Händen der Ägypter gerettet hat." Denn die Versuchung zu schweigen, und sich damit mitschuldig zu machen, war sehr groß, und wäre Jitro in Ägypten geblieben, hätte er sich des negativen Einflusses, der dort herrschte, nicht erwehren können. Daher floh er nach Midjan, wo Mosche ihn später kennen lernte. Nach dem Auszug des Volkes aus Ägypten sah er sich bestätigt und freute sich auch über seine persönliche Rettung.


Jitro, Mosches Schwiegervater, hatte sieben verschiedene Namen. Einer dieser Namen war Jeter. Raschi erklärt, dass er Jeter hieß, was vom hebräischen Wort für "mehr" abgeleitet wird, weil es wegen ihm einen zusätzlichen Abschnitt in der Tora gibt. Dieser Abschnitt beginnt, so Raschi, in der dieswöchigen Parascha mit den Worten "du aber erwähle aus dem Volk Männer (...)". Hier schlägt Jitro Mosche vor, nicht mehr alleine dem ganzen Volk als Richter und Lehrer zur Verfügung zu stehen. Er soll eine Hierarchie an Richtern aufbauen, die sich um die kleineren Angelegenheiten kümmern, damit er mehr Zeit hat, sich um die großen Anliegen zu kümmern.
Eigentlich beginnt der Dialog zwischen Jitro und Mosche, im Zuge dessen Jitro diesen Vorschlag macht, aber schon früher: Jitro beobachtet Mosche, als er von Morgen bis Abend das Volk richtet und fragt ihn, wieso er das tue. Dieser rechtfertig sein Vorgehen, wird aber von seinem Schwiegervater kritisiert. Dann erst kommt der Passuk, der laut Raschi den Abschnitt darstellt, der wegen Jitro zusätzlich in der Tora steht.
Diese Einleitung gehört natürlich auch zur Erzählung dazu. Doch in den ersten Pssukim hat Jitro noch nichts neues geleistet. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er andere kritisiert. Erst mit seinem konstruktiven Vorschlag, wie Mosche entlastet werden könnte, hat Jitro wirklich etwas bedeutendes ergänzt, wofür er den Namen "Jeter" verdient.
Wir sollten versuchen - genauso wie Jeter/Jitro - nicht zu kritisieren, um etwas gesagt zu haben, sondern konstruktive Kritik zu üben, die tatsächlich zu einer Verbesserung führen kann.


Die Parascha dieser Woche heißt Jitro. Jitro war der Vater von Zipora, Mosches Frau. Nach dem die Kinder Israels aus Ägypten ausgezogen sind, stieß Jitro mit seiner Tochter und seinen Enkeln, Mosches Frau Kinder, die dieser in Midjan zurücklassen musste, zu ihnen. In der Tora steht dann: "Jitro war glücklich über das Gute, das G'tt Israel getan hat, dass er es/ihn aus den Händen der Ägypter rettete.
Es stellt sich die Frage, weshalb nicht, wie es zu erwarten gewesen wäre, steht, "dass er sie aus den Händen der Ägypter rettete." Man kann natürlich einerseits erklären, dass mit "ihm" beziehungsweise "es" das Volk, und nicht die Kinder Israels, gemeint sind.
Eine andere Erklärung bezieht sich aber auf die Gemara, die die Frage stellt, woher die grausame Idee kam, tausende Kinder in den Nil zu werfen, um sie zu töten.
Dieses Vorgehen, berichtet die Gemara, wurde in einer Versammlung besprochen, in der Bil'am ben Peor, der später im Auftrag Balaks das Volk zu verfluchen versuchen wird, sowie Hiob und Jitro vertreten waren. Als Jitro bemerkte, mit welchen grausamen Vorschlägen Bil'am die Runde eröffnete, sah er, dass er hier nichts verloren hat und flüchtete aus Ägypten nach Midjan.
Später bekam er dann Töchter, und eine von ihnen heiratete Mosche. Als er nun nach dem Auszug aus Ägypten zu seinem Schwiegersohn kam, freute er sich über die Rettung für das Volk. Er freute sich aber auch über seine eigene Rettung aus Ägypten. Denn der Mensch befindet sich manchmal in schlechter Gesellschaft, und sieht das nicht einmal ein. Und selbst wenn er es einsieht, hat er nicht die Kraft, sich aus dieser Gesellschaft zu entfernen. Jitro hatte den Verdienst und die himmlische Hilfe, zu verstehen, dass er in der falschen Gesellschaft war, und auch die Kraft zu finden, sofort zu flüchten.
So konnte aus ihm der Jitro werden, der eine Tochter erziehen konnte, die Mosche heiratete.


Nach dem Auszug aus Ägypten, der Meerspaltung und dem Krieg mit Amalek stößt Jitro, Mosches Schwiegervater, zum Volk, und hört von den Wundern, die geschehen sind. In der Tora steht daraufhin, dass er sich "über alles Gute freute", das den Juden widerfahren ist. Es stellt sich die Frage, weshalb die Tora "alles Gute" betont, es hätte auch gereicht zu sagen, dass Jitro sich über "das Gute" freute.
Jitro wurde, gemeinsam mit Ijow (Hiob) und Bil'am, dem nichtjüdischen Propheten, der später das Volk auf Auftrag von Balak verfluchte, von Pharao gerufen, um zu beraten, wie mit dem stark wachsenden Volk umgegangen werden soll. Dort wurden von Pharao und Bil'am schreckliche Dinge geplant, die Jitro hörte. Doch er verließ die Versammlung sofort, weil er mit dieser Gruppe nichts zu tun haben wollte. Da er aber noch die Pläne gehört hatte, und besser als Mosche wusste, was noch alles geplant war, konnte er sich wirklich über "alles Gute" freuen, dass dem Volk widerfahren ist.
Wir lernen aus Jitros verhalten, wie wichtig es ist, sich nicht in einer schlechten Gesellschaft zu bewegen. Wenn man merkt, dass eine Gruppe einen schlechten Einfluss auf einen haben könnte, muss man sich von dieser sofort entfernen, genauso, wie man umgekehrt versuchen sollte, in einer Gruppe von Zaddikim Anschluss zu finden.
Wenn man zum Beispiel regelmäßig an einem Schiur teilnimmt, auch wenn man diesen aus welchen Gründen auch immer nicht folgen kann, so wird einem doch angerechnet, dass man Teil einer Gruppe von Zaddikim ist.


In der dieswöchigen Parascha Jitro kommen die Zehn Gebote vor. Die ersten beiden Gebote übermittelte G'tt dem Volk direkt, und zwar gleichzeitig. Das erste deklariert, dass Haschem unser G'tt ist, der uns aus Ägypten geführt hat, und das zweite verbietet uns, andere Götter zu haben oder ihnen zu dienen.
Obwohl beide Gebote auf den ersten Blick sehr ähnlich klingen, ergänzt das zweite Gebot ein wichtiges Detail: Zusätzlich zur Anerkennung Haschems als G'tt und Erschaffer der Welt schließt es die Verehrung irgendeiner anderen G’ttheit dezidiert aus.Viele christliche Richtungen benutzen bei den Zehn Geboten eine andere Zählung: Das letzte Gebot wird geteilt, und unser zweites Gebot wird an das erste angehängt und besteht nicht als selbstständiges Gebot. In Wien wurde während des Zweiten Weltkriegs aber auch ein Parochet (Vorhang vor dem Aron Hakodesch) verwahrt, der diese Version aufgedruckt hatte. Dies lässt Platz für Interpretationen von zusätzlichen Gottfiguren, die neben Haschem existieren.

Es ist aber so immens wichtig, den ganz speziellen Aspekt des jüdischen Monotheismus zu betonen: Haschem ist der einzige G'tt, es gibt keinen neben ihm. Aus diesem Grund sagte G'tt diese beiden Gebote dem Volk gleichzeitig, während die anderen acht über Mosche vermittelt wurden.


In der Parascha dieser Woche befiehlt die Tora: "Und wenn du mir einst einen Altar aus Steinen errichten wirst, sollst du sie nicht behauen bauen; denn hast du dein Schwert über einen [Stein] geschwungen, so hast du ihn entweiht."
Raschi erklärt, dass diese Bestimmung daher rührt, dass der Altar dazu gedacht ist, menschliches Leben zu verlängern, während das Eisen (das Schwert) menschliches Leben verkürzt. Außerdem verursacht der Altar Frieden (zwischen G'tt und den Juden), deshalb soll nichts verletzendes ihn bearbeiten.

Es ist eigentlich klar und logisch, dass man zum Beispiel auf eine unkoschere Speise keine Bracha sprechen darf. Genauso so selbstverständlich ist es, dass man keinen Götzen dient, wenn man der unmittelbaren G'ttlichkeit sicher ist. Doch solche Dinge geschehen, wie zum Beispiel bei der Meerspaltung, als jedem Anwesenden der unmittelbare Eingriff G'ttes bewusst gewesen sein muss, und dennoch einer der Juden ein Götznebild mitnahm.

Die Tora will uns deshalb mit dem Verbot des behauenen Steins auch vermitteln, dass solche gegensätzlichen Positionen wie ein Symbol des Friedens und ein Symbol des Kriegs nicht zusammenpassen, genauso wie es nicht möglich ist, eine Mizwa mittels oder wegen des Übertritts eines Verbotes auszuüben


In der dieswöchigen Parascha erhalten die Juden die 10 Gebote am Berg Sinai. Es ist ein Minhag (Brauch), bei der Lesung der 10 Gebote aus der Tora aufzustehen. Dieser Brauch ist aus halachischer Sicht aber problematisch, denn es könnte so wirken, als wären die 10 Gebote wichtiger als der Rest der Tora. Man könnte glauben, dass die anderen Mizwot nicht so wichtig sind. Der Schulchan verbietet aus dem selben Grund einen früheren Brauch, die 10 Gebote vor der Tfila in der Früh laut zu lesen.
Würden wir nur zu den 10 Geboten aufstehen, und sonst immer beim Tora-Lesen sitzen, wäre das tatsächlich ein Problem! Aber da wir auch bei anderen Gelegenheiten, zum Beispiel beim Shirat Hajam (letzte Woche), stehen, stellt dieser Minhag kein halachisches Problem dar.